Wissenschaftler der Universität North Carolina haben nach dem Auslöser gesucht, der bei Stress das Erbgut der Viren freigibt und ihre Vermehrung startet. Dazu haben die Forscher Nervenzellen von Mäusen kultiviert, die mit Herpes simplex befallen waren. Anschließend haben sie die infizierten Nervenzellen Stresshormonen ausgesetzt. Durch den Stress vermehrten sich die Viren. Die Wissenschaftler beobachteten, dass unmittelbar vor dem Austritt in der Nervenfaser eine Reihe von Proteinen aktiviert wurde. Sie fanden schließlich einen Hemmstoff, um den Weg der Proteine zu blockieren, so dass das Virus nicht mehr reaktiviert wurde. Die Studie wurde im Online-Wissenschaftsjournal Cell veröffentlicht.
Da die Proteine nur in den Nervenzellen vorkommen, sehen die Wissenschaftler hier einen guten Ansatzpunkt für neue Therapien und Medikamente gegen Herpes simplex sowie verwandte Viren. Dafür muss dieser Mechanismus an menschlichen Nervenzellen nachgewiesen werden.
Es gibt zwei Virentypen beim Herpes Simplex. Zum Typ 1 zählt der Lippenherpes, zum Typ 2 vornehmlich Genitalherpes. Am Albert Einstein College of Medicine des Howard Hughes Medical Institutes in New York wird zurzeit ein Impfstoff gegen die beiden Herpesvirentypen entwickelt, der derzeit noch in der Erprobung ist.