Die Viren sind derzeit sehr aktiv. Das geht aus dem wöchentlichen Influenza-Bericht des Robert-Koch-Instituts hervor. Die Häufigkeit der akuten Atemwegserkrankungen ist auf der Homepage des Instituts auf einer Karte abgebildet. Um Start und Ende der Grippewelle zu ermitteln, werten Experten der Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) am Robert-Koch-Institut Rachenabstriche von Patienten aus. Vor jedem Winter passen die Arzneimittelhersteller den Impfstoff an die zu erwartende Virengeneration an. Basis dafür sind Erhebungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Impfschutz lohnt sich noch
„Idealerweise wird man im Oktober oder November geimpft“, sagt Prof. Thomas Löscher von der Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin der Uni München gegenüber der Bild-Zeitung. Zu den Risikogruppen gehören Kinder und Senioren. Auch die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt denjenigen, die in der aktuellen Saison noch nicht geimpft wurden, die Impfung nachzuholen. In der Regel dauert es 14 Tage, bis der Impfschutz komplett aufgebaut ist. Die große Ansteckungsgefahr endet meist Ende März.
Laut Robert-Koch-Institut lag die Influenza-Impfquote in der Grippesaison 2014/15 bei über 60-Jährigen bundesweit bei 36,7 Prozent. Die Zahlen variierten von 21,1 Prozent in Baden-Württemberg bis 56,7 Prozent in Sachsen-Anhalt. „Die Zielvorgaben der Europäischen Union werden damit in Deutschland bisher von keinem einzigen Bundesland annähernd erreicht“, heißt es im Epidemiologischen Bulletin des Robert-Koch-Instituts. Die EU-Kommission hat für ältere Menschen eine Durchimpfungsrate von 75 Prozent als Ziel vorgegeben.