Seit dem Jahr 2000 galten die USA als frei von Masern. Doch 2014 und 2015 kam die Krankheit zurück und durch einen größeren Ausbruch im Disneyland in die Schlagzeilen. Hier zeigte sich, dass die Krankheit sich vor allem durch Ungeimpfte plötzlich wieder ausbreiten konnte. Auch bei anderen Ausbrüchen hat diese Gruppe offenbar einen großen Anteil. Die Wissenschaftler der Emory Universität in Atlanta haben ihre Meta-Analyse im Journal of the Medical Association (JAMA) veröffentlicht. Grundlage hierfür waren insgesamt 50 Studien mit mehr als 1400 Masern- und über 10.000 Keuchhusten-Fällen.
Die Auswertung bei Masern ergab, dass bei 970 Fällen, in denen genaue Informationen vorlagen, rund 60 Prozent der Erkrankten keine Impfung aufwiesen, obwohl diese Menschen hätten geimpft werden können. In den USA jedoch sind Weigerungen gegen Impfungen nicht nur aus gesundheitlichen, sondern auch aus religiösen sowie philosophischen Gründen möglich. Nach Angaben der Wissenschaftler eines Reports ist bei Kindern ohne Impfschutz die Wahrscheinlichkeit, Masern zu bekommen, 35 Mal höher.
Das Ergebnis der Untersuchung: Impfungen werden zu häufig aus nichtmedizinischen Gründen verweigert. Aus diesem Grund fordern die Autoren der Meta-Analyse eine bessere Informationspolitik. Diese müsse klar die Konsequenzen und Gefahren aufzeigen, wenn Kinder nicht geimpft werden. Auch sollten künftig Erwachsene für Impfungen in Betracht gezogen werden.