Fortschritte in der Leukämie-Behandlung - die Überlebenskurven haben sich bei den akuten als auch bei den chronischen Leukämien deutlich verbessert. Logo: © Pharma Fakten e.V.
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Wissenschaftler entdecken zentrales Protein für HIV-Vermehrung

Es war bisher ein Rätsel, warum das menschliche Immunsystem beim weit verbreiteten Typ HIV-1 versagt. Nun könnten Wissenschaftler des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) der Antwort näher gekommen sein. Sie haben in einem internationalen Forscherteam entdeckt, dass das NLRX1-Protein eine Schlüsselrolle bei der Vermehrung des HI-Virus einnimmt und das Immunsystem hemmt. Diese Entdeckung könnte dabei helfen, neue Therapien gegen HIV-1 zu entwickeln.

Die Bedeutung des Proteins für die Vermehrungsfähigkeit von HIV-1 und die Hemmung des Immunsystems waren bisher unbekannt.  Die Ergebnisse des internationalen Forschungsverbundes wurden im Fachjournal Cell Host & Microbe veröffentlicht. Das Protein NLRX1 ist Teil der menschlichen Zellen und besitzt die Fähigkeit, das Frühwarnsystem des Immunsystems abzuschalten. Das Protein bindet sich an den für die Virusbekämpfung wichtigen Akteur STING (stimulator of interferon genes). Indem es das Immunsystem gegenüber HIV-1 hemmt, kann die Viren-DNA in den Zellkern wandern. Den Wissenschaftlern gelang es nun, NLRX1 auszuschalten und dadurch das Einwandern der Virus-DNA zu blockieren.

Neue Medikamente, die NLRX1 blockieren, könnten zukünftig unter anderem als Zusätze genutzt werden, um die Wirksamkeit von Impfstoffen zu verstärken. „Wir glauben, dass unsere Forschungsergebnisse die Entwicklung solcher Wirkstoffe gegen HIV-1 beschleunigen kann, die dazu beitragen, die angeborene Immunantwort auf HIV-1 zu verstärken”, sagte Dr. Renate König, Leiterin der Forschungsgruppe „Pathogen-Wirt-Interaktionen“ des Paul-Ehrlich-Instituts, in einer Pressemitteilung des PEI.

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