Fortschritte in der Leukämie-Behandlung - die Überlebenskurven haben sich bei den akuten als auch bei den chronischen Leukämien deutlich verbessert. Logo: © Pharma Fakten e.V.
Fortschritte in der Leukämie-Behandlung - die Überlebenskurven haben sich bei den akuten als auch bei den chronischen Leukämien deutlich verbessert. Logo: © Pharma Fakten e.V.

Rekord – Unternehmen spenden für 1,5 Milliarden Behandlungen

Allein im vergangenen Jahr haben die forschenden Pharmaunternehmen im Kampf gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten Arzneimittel für 1,5 Milliarden Behandlungen gespendet. Dies sei das größte Medikamenten-Spendenprogramm aller Zeiten, sagte Birgit Fischer, Hauptgeschäftsführerin des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa). Doch es bestehe weiterhin Bedarf an Arzneimitteln, auch fehle es vielerorts an Logistik und Personal.

Vor vier Jahren haben Weltgesundheitsorganisation (WHO), westliche Industrienationen und Pharmaunternehmen mit der Unterzeichnung der London Declaration on Neglected Tropical Diseases (NTDs) darauf verständigt, zehn seltene Krankheiten (Neglected Diseases)  einzudämmen und auszurotten. Die Uniting to Combat NTDs Coalition stellte jetzt in London ihren vierten Zwischenbericht vor, der mit einem Rekordergebnis in Sachen internationaler Arzneimittelspenden aufwartete. Der Kampf dieser Allianz gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten zielt ab auf die afrikanische Schlafkrankheit und andere Wurmkrankheiten, die töten oder zu schweren körperlichen oder geistigen Schäden bei Betroffenen führen können.

„Wir begrüßen die medizinischen Fortschritte für Menschen, die von vernachlässigten Tropenkrankheiten bedroht sind – und dass diese zunehmend auch entlegene Gebiete erreichen“, so Fischer in einer vfa-Pressemitteilung. Die Bekämpfung der vernachlässigten Tropenkrankheiten könne auch indirekt über verbesserte Ernährung oder Bildung erfolgen,  so Fischer weiter.  Darum sei es gut, dass sich die G7-Staaten 2015 unter deutscher Präsidentschaft nicht nur zur Förderung der Pharmaforschung gegen NTD entschlossen hätten, sondern auch zur Unterstützung der Bekämpfungsprogramme, die vorhandene Medikamente nutzen. Denn trotz aller Fortschritte und genügend gespendeten Medikamenten fehle es oft vor Ort an Logistik und Personal. Das gefährde den ganzen Zeitplan der Umsetzung der London Declaration, schreibt der vfa.

Hauptaugenmerk der WHO auf 17 Krankheiten

Das Hauptaugenmerk der WHO liegt auf 17 vernachlässigten Tropenkrankheiten. Die London Declaration konzentriert sich dabei auf Guineawurm-Befall, Elephantiasis, Lepra, afrikanische Schlafkrankheit, Chagas, Trachom, Bilharziose, viszerale Leishmaniose, Flussblindheit und Befall mit bodenübertragenen Würmern. 

Gegen die meisten NTDs gibt es bereits gute Medikamente und Programme. Doch es besteht bei einigen Krankheiten weiterhin Bedarf für weitere Medikamente. Die Pharmaunternehmen arbeiten daher oft in Produktentwicklungspartnerschaften an neuen NTD-Arzneimitteln.

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