Die überhaupt ersten vier Wirkstoffe, deren Zulassung durch Prime beschleunigt werden soll, sind Therapien gegen Leukämie, gegen eine seltene Gefäß-Erkrankung sowie gegen eine Ausprägung der ebenfalls seltenen und lebensbedrohlichen Autoimmunkrankheit Morbus Farquhar. Bei einem weiteren Wirkstoff handelt es sich um den Antikörper Aducanumab. Mit ihm soll künftig Alzheimer behandelt werden. Bislang existiert keine nachweislich wirksame Therapie gegen die neurodegenerative Erkrankung. Wissenschaftler setzen daher große Hoffnungen auf Wirkstoffe wie Aducanumab. In Studien zeigte sich, dass dieser zum Abbau von Amyloid-Ablagerungen im menschlichen Gehirn führen kann. Diese sind nach Auffassung von Forschern eine mögliche Ursache von Alzheimer.
Monatlich weitere Prime-Kandidaten
Weitere vielversprechende Prime-Kandidaten, die einen ersten Ansatz oder erhebliche Verbesserungen für Therapien bedeuten, liegen der EMA bereits vor. Auf die 18 Anträge, die die Behörde bis zum 6. April erhalten hatte, folgten bereits weitere 14. Diese werden von der Scientific Advice Working Party (CAT) und dem Committee for Medical Products for Human Use (CHMP) unter die Lupe genommen. Künftig will die EMA monatlich über die Bewilligung der Anträge informieren.
Trotz Prime-Ablehnung geht Entwicklung weiter
Auch wenn es beim ersten Mal in der Mehrzahl abschlägige Urteile für die Aufnahme in den Prime-Status gegeben hat, betonten die EMA-Prüfer, dass die eingereichten Substanzen weiterentwickelt werden sollten. „Die Ablehnung für Prime bedeutet nicht, dass die Entwicklung der Wirkstoffe eingestellt werden sollte“, hieß es in einer EMA-Pressemitteilung. Auch abgelehnte Arzneimittel könnten Patienten von großem Nutzen sein.