© Pharma Fakten e.V.
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Eincremen statt Spritzen

Wissenschaftlern des Helmholtz-Instituts ist es gelungen, Impfstoffe mit einer Creme in den menschlichen Organismus zu übertragen. Somit könnte die Verabreichung der Wirkstoffe künftig schonender und einfacher ausfallen, ohne den sprichwörtlichen Piks. Besonders im Epidemiefall sowie in von Malaria oder Denguefieber bedrohten Gebieten könnte diese Methode eine große Hilfe sein.

Noch führt der häufigste Übertragungsweg eines Impfstoffes in den menschlichen Körper über eine Injektionsnadel. Doch dies könnte sich grundlegend ändern. Wissenschaftler des Helmholtz-Instituts für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS) sowie des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung in Braunschweig (HZI) haben gezeigt, dass sich Wirkstoffe mit Hilfe von Nanopartikeln in den menschlichen Körper übertragen lassen.  Die Ergebnisse ihre Studien haben die Forscher in der Fachzeitschrift „Nanomedicine“ veröffentlicht.

Die Wissenschaftler nutzen für die neue Methode die Stellen der menschlichen Haut, in der die Haare verwurzelt sind. Das sind die sogenannten Haarfollikel. Diese sind nicht von einer Hornhaut umgeben. Dadurch können Nanopartikel, die den Impfstoff tragen, in den Organismus eindringen, ohne Verletzungen zu verursachen.

Großer Bedarf in der Dritten Welt

Gleichzeitig schränkten die Wissenschaftler jedoch ein, dass allein diese Verabreichung eines Wirkstoffes nicht zu einer ausreichenden Immunreaktion im Körper führe. Aus diesem Grund fügten die Forscher den Nanopartikeln sogenannte Adjuvantien hinzu. Diese verstärken die Immunreaktion, so dass sich ausreichend Antikörper bilden können.

Die Helmholtz-Forscher hoffen nun darauf, dass künftig Impfstoffe als Hautcreme verabreicht werden. Für sie liegen die Vorteile auf der Hand: die Produktion sei kostengünstiger, die Anwendung einfacher und effektiv. In Entwicklungsländern könnte dies dabei helfen Epidemien wie zurzeit Ebola künftig schneller einzudämmen und Menschen vor Infektionen zu schützen.

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