Hepatitis C: Chronologie eines Therapieerfolges

Nur knapp anderthalb Jahrzehnte hat es gedauert, um aus der schwer behandelbaren Infektionskrankheit Hepatitis C eine heilbare zu machen. Es ist die Chronologie einer erfolgreichen pharmazeutischen Forschung.

Entdeckt wurde das Hepatitis C-Virus 1989 von US-amerikanischen Wissenschaftlern. Bis dahin war die Krankheit namenlos gewesen; Ärzte sprachen von „Non-A/Non-B-Hepatitis“, also eine virale Hepatitis, die weder durch Hepatitis-A-, noch durch Hepatitis-B-Viren ausgelöst wird.

Hepatitis C zählt zu den häufigsten viralen Infektionskrankheiten weltweit. Der Erreger befällt die Leber und kann dort bei chronischem Verlauf gravierende Organschäden wie bindegewebige Narbenbildung (Fibrose) und Zirrhose bis hin zum Leberzellkrebs hervorrufen. Die chronische Hepatitis C ist der häufigste Grund für eine Lebertransplantation weltweit.

Hepatitis C: Anfänge der Therapie

Anfangs behandelte man die Patienten mit Interferonen, die, gespritzt, eher unspezifisch die Vermehrung von Viren blockieren können. Später gelang es, die Interferone zu verbessern und man kombinierte sie mit antiviralen Medikamenten wie Ribavirin. Die Behandlung war lang, sie verursachte teils schwere Nebenwirkungen und die Heilungschancen waren bescheiden (s. Grafik). Interferon-basierte Therapien gehörten – mangels Alternativen – über Jahrzehnte zum Therapiestandard.

Dann ging es Schlag auf Schlag. Mit der Einführung der Protease-Inhibitoren im Jahr 2011 und dem ersten Polymerase-Inhibitor 2013 konnten die Heilungsraten deutlich nach oben getrieben werden. Aber auch diese Medikamente waren auf eine Kombination mit Interferonen angewiesen.

Hepatitis-C-Virus. 
Foto: ©iStock.com/Dr_Microbe
Hepatitis-C-Virus.
Foto: ©iStock.com/Dr_Microbe

Das änderte sich mit der vierten Generation, den direkt wirkenden antiviralen Medikamenten (DAA: Direct-Acting Antivirals). Sie sind Kombinationstherapien, die die Behandlung auf eine tägliche Tabletteneinnahme reduzieren. Acht bis zwölf Wochen dauert das. Die spezifische Wirkung und der Verzicht auf weitere Medikamente schaffen ein günstiges Nebenwirkungsprofil: Die Mehrheit der Hepatitis-C-Virus-Infizierten kann heutzutage mit gut verträglichen Tabletten in kurzer Zeit geheilt werden.

Ein Durchbruch mit Nebenwirkungen: Denn seit der Entwicklung und Einführung der vierten Generation antiviraler Medikamente ist die weltweite Eliminierung der Infektionskrankheit möglich – vor noch wenigen Jahren ein nicht vorstellbares Szenario.

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