GKV-Ausgabenanteil für Arzneimittel rückläufig

Der Anteil der Ausgaben für Arzneimittel in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ist gemessen an ihren Gesamtausgaben auch im vergangenen Jahr nicht gestiegen – im Gegenteil: Er lag mit 16,9 Prozent sogar leicht unter dem der letzten drei Jahre (jeweils 17 Prozent).

Wenig Aufregung an der Ausgabenfront für Arzneimittel in der GKV: Der 2018er Wert liegt mit 16,9 Prozent unter dem Durchschnitt der vergangenen 14 Jahre (2005 – 2018: 17,29 Prozent). Soll heißen: Zwar legten die Ausgaben für Arzneimittel auch im vergangenen Jahr zu, aber weil gleichzeitig auch die Gesamtausgaben der GKV von 234,5 Milliarden Euro (2017) auf 243,5 Milliarden Euro stiegen, ist der Anteil an den Gesamtausgaben sogar leicht gesunken. Im Jahr 1970 – damals war Willy Brandt Bundeskanzler und sein Kniefall vor dem Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus in Warschau machte weltweit Schlagzeilen – war der Anteil fast ein Prozentpunkt höher: 17,7 Prozent betrug damals der Ausgabenanteil für Arzneimittel.

Foto: CC0 (Stencil)
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Rund jeden sechsten Euro, den die Krankenkassen ausgeben, investieren sie in Arzneimittel und deren Distribution. Dafür werden in Deutschland rund 73 Millionen gesetzlich Versicherte mit Medikamenten versorgt, aber eben auch der Arzneimittelgroßhandel und die rund 20.000 Apotheken finanziert. Die Zahl enthält außerdem die nicht unerheblichen Einnahmen des Staates für die Mehrwertsteuer auf Arzneimittel: Allein für das Jahr 2017 hat der Apothekenverband ABDA einen Mehrwertsteueranteil von über 5 Milliarden Euro errechnet. Zieht man das alles ab, kommt man zu dem Ergebnis, dass der Anteil der pharmazeutischen Industrie an den Gesamtausgaben der GKV bei unter zehn Prozent liegt (s. Pharma Fakten).

Prognose: Auch 2019 wird die GKV schwarze Zahlen schreiben

Arzneimittel sind für die GKV der drittgrößte Ausgabenposten nach den Ausgaben für Krankenhäuser und Ärztehonorare. Ihre Finanzsituation ist seit Jahren stabil: Allein im vergangenen Jahr haben die gesetzlichen Kassen ein Einnahmeplus von zwei Milliarden Euro erwirtschaftet, wie das Bundesgesundheitsministerium (BMG) vorgerechnet hat. „Die Betriebsmittel und Rücklagen der Krankenkassen haben Ende Dezember einen Wert von 21 Milliarden Euro erreicht. Im Durchschnitt entspricht dies etwa 1,1 Monatsausgaben und damit mehr als dem Vierfachen der gesetzlich vorgesehenen Mindestreserve“, heißt es in einer Pressemitteilung. Rechnet man die Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds hinzu (9,7 Mrd. €) ergeben sich insgesamt Reserven in Höhe von 30,7 Milliarden Euro. „Nach den aktuellen Erkenntnissen und unter Berücksichtigung der Prognose des Schätzerkreises spricht alles dafür, dass die GKV im Gesamtjahr 2019 wieder schwarze Zahlen schreiben wird,“ so das BMG.

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