„Die Resistenzbildung von Bakterien stellt eine ernstzunehmende Bedrohung der Weltgesundheit dar“, heißt es in einem Bericht von IQVIA. „Maßnahmen zur Vorbeugung von Erkrankungen wie Hygiene, Impfungen und der verantwortungsvolle Umgang mit Antibiotika haben eine große Bedeutung.“
Erste Fortschritte werden in dieser Hinsicht gemacht: Wie das Beratungsunternehmen festgestellt hat, nimmt die Zahl der verordneten Antibiotika seit zehn Jahren kontinuierlich ab – von 2009 auf 2019 um rund drei Prozent. Einen kleinen Ausreißer nach oben gab es lediglich im Jahr 2013. Grund war laut IQVIA eine „außergewöhnlich starke Grippesaison“ – obwohl Antibiotika gegen Viren nichts ausrichten können. Bis Ende 2019 wird die Anzahl der an Patienten abgegebenen definierten Tagesdosen „voraussichtlich um 13 Prozent unter dem Vorjahreswert liegen.“
Neue Antibiotika in Sicht
Nichtsdestotrotz braucht es dringend neue Antibiotika gegen resistente Bakterien: „Aktuell befinden sich 226 Präparate in der globalen Pipeline. Vier stehen kurz vor der Zulassung bzw. wurden neu zugelassen“, so IQVIA.
Und auch der vfa bestätigt: „Für die nahe Zukunft ist mit einigen weiteren Antibiotika zu rechnen“. Wie der Verband in seiner jüngsten Innovationsbilanz meldete, wurde 2019 ein neues Antibiotikum in Deutschland eingeführt, „das auch gegen einige Erreger wirksam ist, bei denen mehrere andere Antibiotika nichts mehr ausrichten können, weil die Keime resistent geworden sind.“ Außerdem sei mit weiteren resistenzbrechenden Antibiotika im Jahr 2020 zu rechnen (s. vfa-Prognose).