Fortschritte in der Leukämie-Behandlung - die Überlebenskurven haben sich bei den akuten als auch bei den chronischen Leukämien deutlich verbessert. Logo: © Pharma Fakten e.V.
Fortschritte in der Leukämie-Behandlung - die Überlebenskurven haben sich bei den akuten als auch bei den chronischen Leukämien deutlich verbessert. Logo: © Pharma Fakten e.V.

Forderung der Kassen haben keine Substanz

Die Krankenkassen in Deutschland geraten mehr und mehr unter Druck. Die Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung steigen und doch sollen Kosten eingespart werden. Aus diesem Grund lautet eine Forderung, Arbeitgeber wieder stärker für die Finanzierung des Gesundheitswesens zu verpflichten. Auf der anderen Seite will die GKV Einsparungen bei den Ausgaben von Arzneimitteln erzielen. Dabei sind eben diese kein entscheidender kostentreibender Faktor.

Den Krankenkassen gehen die Reglementierungen, die der Gesetzgeber vor etwas mehr als fünf Jahren mit dem Gesetz zur Neuordnung des Arzneimittelmarktes (AMNOG) geschaffen hat, nicht weit genug und wollen, dass die Arzneimittelhersteller weiter Federn lassen. Als Grund für eine Verschärfung des AMNOG nennt der Verband der Ersatzkassen (VDEK) – wie viele andere Pharma-Kritiker auch – das gegen Hepatitis C hochwirksame Medikament Sovaldi. Es sei teurer als Gold, argumentierte VDEK-Vorstandsvorsitzende Ulrike Elsner in einer Pressemitteilung. Dabei verschweigt die Kassenvertreterin, dass diese neue Therapie eine Behandlung abgelöst hat, die ebenfalls kostenintensiv war. Gleichzeitig war die Vorgängertherapie in etwa nur halb so effektiv und erzeugte drastische Nebenwirkungen. Dagegen ermöglicht die aktuelle Behandlung bei nahezu allen Patienten deren Heilung. Zahlreiche kostspielige und aufwändige Lebertransplantationen, die das Virus letztlich verursacht, können dadurch vermieden werden und Folgekosten entfallen somit.

AMNOG hat Einfluss auf Arzneimittelversorgung

 

Schon jetzt hat das AMNOG aus Patientensicht unerwünschte Nebenwirkungen erzeugt. Nachweislich wirksame neue Arzneimittel stehen dadurch Patienten nicht mehr zur Verfügung, obwohl viele Ärzte die Behandlung mit diesen Medikamenten befürworten. Sie scheiterten an der Nutzenbewertung aufgrund formaler Kriterien. 

Die Ausgaben für Arzneimittel sind, wie der VDEK richtig anmerkt, gestiegen. Doch das gleiche gilt auch für viele andere Bereiche in der Gesundheitsversorgung. Blickt man jedoch auf den Anteil an den Gesamtausgaben, ist dieser über den Zeitraum von zehn Jahren nahezu konstant geblieben (siehe Grafik).

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