Die Erkenntnisse der britischen Forscher könnten wegweisend auch für andere Krebsarten sein sowie zu verbesserten Diagnosen und Behandlungsmöglichkeiten führen. „Es gibt mehrere unterschiedliche chemotherapeutische Optionen, aber das ist, als würde man mit geschlossenen Augen mit einem Holzhammer auf die Krankheit einschlagen“, sagt Dr. Peter Bailey einer der Autoren der Studie, die im Fachmagazin Nature veröffentlicht wurde.
Bauchspeicheldrüsenkrebs gehört zu den zehn häufigsten Tumorarten in Deutschland. Die Prognosen sind für Patienten eher ungünstig. Da es keine charakteristischen Symptome gibt, wird der Tumor meist spät entdeckt, streut aber früh aus. Die Wissenschaftler haben nun herausgefunden, dass diese Krebsart aus vier unterschiedlichen Typen besteht. Sie alle besitzen jeweils unterschiedliche Überlebensraten und müssen dementsprechend unterschiedlich behandelt werden
Untertypen wirken sich unterschiedlich aus
Die vier Untertypen wirken sich unterschiedlich aus. Das Plattenepithelkarzinom gilt als sehr aggressiv und streut sehr schnell. Pankreas-Progenitor-Tumore werden hingegen durch Fehler in jenen Zellen ausgelöst, die die Entwicklung der Bauchspeicheldrüse steuern sollen. Immunogene gelten als Störenfriede im Immunsystem und ADEX (Aberrantly differentiated endocrine exocrine) sind Tumore, die die normale Entwicklung der Bauchspeicheldrüse stören.
Eine weitere Schwierigkeit bei der bisherigen Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs: Die Tumore weisen Resistenzen gegen Chemotherapien auf. Doch auch hier gibt es Hoffnung auf Besserung. Wissenschaftler am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und Stammzellinstitut HI-STEM haben jetzt ein Enzym gefunden, das für diese Resistenzen verantwortlich ist. Die Ergebnisse wurden ebenfalls im Fachmagazin Nature veröffentlicht.