Sie arbeiten für die forschende Pharmaindustrie. Warum ausgerechnet Pharma?
Maria-Theresa Grundler: Ich habe ursprünglich Kommunikationswissenschaft studiert und als Beraterin für Unternehmenskommunikation in einer PR-Agentur gearbeitet. Nach einigen Jahren im Job hatte ich das Gefühl, dass ich mehr möchte: Mehr bewegen und mehr im Leben von Menschen bewirken. Bei einem forschenden Pharmaunternehmen kann ich das. Ich habe weiter die Möglichkeit, kreativ und innovativ zu arbeiten und weiß, dass meine Arbeit persönlich relevant für die Patient*innen ist, die unsere Angebote nutzen. Zudem ist es wahnsinnig aufregend, Teil einer Organisation zu sein, in der die Forschung revolutioniert und der medizinische Fortschritt vorangetrieben werden. Ich staune immer wieder über die Innovationskraft der Kolleg*innen im Forschungs- und Entwicklungsbereich und kann mich dafür unendlich begeistern.
Was genau ist Ihre Aufgabe als „Associate Director Patient Services“?
Grundler: Ich leite das Team, das seitens Biogen für den Austausch mit unseren Patient*innen und deren Familien verantwortlich ist – sowie für entsprechende Service-Angebote. Wir wissen, dass wir hier eine große Verantwortung haben und gleichzeitig sehr viel lernen können. Mein Team geht in den Austausch mit Patient*innen, Patientenvertreter*innen und medizinischem Personal, um deren Bedürfnisse in bestimmten Indikationen oder in Bezug auf Therapieoptionen zu verstehen. Auf dieser Basis entwickeln wir dann zum Beispiel wissenschaftlich fundierte Unterstützungs- und Informationsangebote oder Patient Support Programme, damit Patient*innen und Angehörige sich mit ihrer Erkrankung und Behandlung bestmöglich auskennen und Erleichterungen und Hilfe im Alltag erfahren. Häufig sind das auch digitale Formate wie Online-Coachings oder Apps. Jede*r soll die Möglichkeit haben als starker, selbstbestimmter Mensch für sich und seine Liebsten einzustehen und das eigene Leben mit und trotz Erkrankung bestmöglich führen können. Alle Betroffenen sollen im gesamten Verlauf der Patient Journey – von der Diagnose zur Behandlung und darüber hinaus – spüren, dass sie für die Herausforderungen ihrer Erkrankung mit Biogen einen verlässlichen und innovativen Partner an ihrer Seite haben. Über die Nutzung der Angebote und individuelle Feedbacks generieren wir dann Insights zur Evaluierung der Services, auch sehr schnelle, aggregierte „Real-World“-Daten aus dem Behandlungsalltag, etwa nach Einführung einer neuen Therapieoption.
Außerdem entwickeln wir im Team Angebote zur Nurse Education – also Weiterbildungen für Pflegekräfte. Bei zahlreichen Erkrankungen sind sie wichtige Stütze und erste Ansprechpartner*innen für die Fragen und Sorgen der Patient*innen. Wir wollen sie dabei unterstützen, indem wir ihnen wertvolles Wissen zu Krankheitsbildern und zum Therapiemanagement an die Hand geben.
Was treibt Sie tagtäglich in Ihrer Arbeit für ein forschendes biopharmazeutisches Unternehmen an?
Grundler: Für mich ist es ein Privileg, täglich die Stimmen und Feedbacks der Patient*innen zu hören und ihre Belange in unserem Unternehmen repräsentieren zu dürfen. Zusammen mit dem Team darf ich „den Patienten“ für die Mitarbeitenden ein Gesicht geben und Gehör verschaffen und kann damit Sinn stiften nicht nur für mich selbst, sondern auch für weitere Kolleg*innen. Davon abgesehen ist es meine wichtigste Aufgabe, mit meinem Team dafür sorgen, dass die Betroffenen neurologischer Erkrankungen durch das, was wir tun, bestmöglich „empowert“ und unterstützt werden. Die Rückmeldungen, die wir immer wieder dazu hören, machen es leicht, motiviert zu sein. Außerdem treibt mich mein tolles Team an, in dem ich arbeiten darf, in dem jede und jeder eine ganz besondere Motivation, Arbeitsweise und Expertise mitbringt. Die Menschen sind ganz unterschiedlich, aber wir alle sind mit viel Begeisterung bei der Sache und das ist im besten Sinne ansteckend.
Weitere Interviews aus der Serie „Ausgerechnet Pharma? Die Menschen und ihre Jobs“ lesen Sie hier.
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