Die COVID-19-Impfung hat zwischen der Einführung im Dezember 2020 bis zum März 2023 allein in der europäischen Region 1,6 Millionen Menschenleben gerettet. Foto: ©iStock.com/peterschreiber.media
Die COVID-19-Impfung hat zwischen der Einführung im Dezember 2020 bis zum März 2023 allein in der europäischen Region 1,6 Millionen Menschenleben gerettet. Foto: ©iStock.com/peterschreiber.media

COVID-19-Impfung: 1,6 Millionen gerettete Leben in Europa

Während immer noch viele Menschen am Sinn der COVID-19-Impfung zweifeln – oder sie sogar für gefährlich erachten – schafft die Wissenschaft Fakten: Die Impfung hat zwischen der Einführung im Dezember 2020 bis zum März 2023 allein in Europa 1,6 Millionen Menschenleben gerettet. Das ist das Ergebnis einer Studie, die im renommierten Fachblatt The Lancet veröffentlicht wurde.

Zum Glück waren Impfstoffe schnell entwickelt und verfügbar – die Pandemie hätte sonst einen anderen, einen tödlicheren Verlauf genommen. Bis heute wurden in der Europäischen Region 2,2 Millionen pandemiebedingte Todesfälle gezählt, die ohne Vakzine leicht auf 4 Millionen hätten ansteigen können. Allerdings wird angenommen, dass die wahre Zahl viel höher ist. Die Studie, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO/ Europa) durchgeführt wurde, zeigt eine Reduzierung der pandemiebedingten Todesfälle um mindestens 59 Prozent. Berücksichtigt wurden Daten aus 34 von 54 Ländern, Regionen oder Territorien in Europa (die so genannten CAT).

Die größte Wirkung der COVID-19-Impfstoffe bei älteren Menschen

Die größte Wirkung der COVID-19-Impfstoffe bei älteren Menschen
Die größte Wirkung der Impfung zeigte sich bei Erwachsenen ab 60 Jahren. Foto: ©iStock.com/MilanMarkovic

Die größte Wirkung der Impfung, so die Autor:innen, zeigte sich bei Erwachsenen ab 60 Jahren. Um 96 Prozent konnten die Vakzine die COVID-19-bedingten Todesfälle reduzieren, obwohl auf diese Altersgruppe nur 26 Prozent der gemeldeten Infektionen entfielen. Bei den Erwachsenen im Alter von 80 oder älter, rettete die Impfung 52 Prozent der Impflinge das Leben; ihr Anteil an den gemeldeten SARS-CoV-2-Infektionen belief sich hingegen nur auf 6 Prozent.

„Die Ergebnisse sprechen eine deutliche Sprache: Impfungen gegen COVID-19 retten Menschenleben“, so die Hauptautorin der Studie, Dr. Margaux Meslé: „Unsere Ergebnisse erinnern uns daran, dass Impfstoffe wesentlich dazu beitragen, dass die Menschen in der gesamten Region wieder ein halbwegs normales Leben wie vor der Pandemie führen können, sowohl im Beruf als auch in der Freizeit. Ohne die enormen Impfanstrengungen wären noch viel mehr Existenzen zerstört worden, und noch mehr Familien hätten ihre schwächsten Mitglieder verloren.“

Lebensretter COVID-Impfung

Und auch das hat die Studie gezeigt: In Ländern, „die frühzeitig Impfprogramme für große Teile der Bevölkerung einführten – wie Belgien, Dänemark, Irland, Island, Israel, Malta, die Niederlande und das Vereinigte Königreich –, war die Gesamtzahl der geretteten Menschenleben am höchsten.“ Angesichts der Tatsache, dass das Virus, anders als bei der Grippe, ganzjährig zirkuliert, raten die Gesundheitsexpert:innen dazu, dass sich gerade so genannte Risikozielgruppen (ältere oder chronisch kranke Menschen, schwangere Frauen) regelmäßig impfen lassen. Denn: Auch wenn die Pandemiephase vorbei ist, „infiziert SARS-CoV-2 weiterhin Menschen und führt zu Krankenhauseinweisungen und Todesfällen in unserer Region; daher ist die COVID-19-Impfung weiterhin wichtig für Menschen, die bei einer Infektion ein hohes Risiko für einen schweren Verlauf tragen“, so die Wissenschaftlerin Meslé.

Weiterführender Link:

The Lancet Respiratory Medicine: Estimated number of lives directly saved by COVID-19 vaccination programmes in the WHO European Region from December, 2020, to March, 2023: a retrospective surveillance study

Weitere News

Die Entwicklung eines ersten Impfstoffes liegt 228 Jahre zurück. Heute verhindern Immunisierungen jedes Jahr bis zu 5 Millionen Todesfälle durch Erkrankungen wie Tetanus, Grippe, Masern. Foto: iStock.com / champpixs

Wie Impfungen die Welt verändern

Die Entwicklung eines ersten Impfstoffs liegt 228 Jahre zurück. Seitdem ist viel passiert: Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verhindern Immunisierungen jedes Jahr bis zu 5 Millionen Todesfälle durch Erkrankungen wie Tetanus, Grippe oder Masern. Und: Vakzine können heute sogar vor Krebs schützen. Anlässlich der „World Immunization Week“ weist die WHO darauf hin, dass mehr Kinder denn je die Chance haben, zu leben und sich zu entfalten.

Weiterlesen »
Weil sich unter US-Republikanern überproportional viele Impfgegner befinden, war die Übersterblichkeit nach COVID-19-Infektion deutlich höher als unter den Wähler:innen der Demokraten. Foto: ©iStock.com/Jatuporn Tansirimas

US-Studie zur Pandemie: Populismus verkürzt das Leben

Anhänger der Republikaner in den USA leben gefährlich: Weil sich unter ihnen überproportional viele Impfgegner befinden, war die Übersterblichkeit nach COVID-19-Infektion deutlich höher als unter den Wähler:innen der Demokraten. Das haben Forscher an der renommierten Yale-Universität herausgefunden. Die Studie zeigt: Populismus verkürzt das Leben.

Weiterlesen »

Verwandte Nachrichten

Anmeldung: Abo des Pharma Fakten-Newsletters

Ich möchte per E-Mail News von Pharma Fakten erhalten: