Gesundheit ist mehr als nur individuelle Angelegenheit, sondern Voraussetzung für den Wohlstand eines Landes. Die Bundesbürger:innen wissen das – und die Politik? Foto: ©iStock.com/StockPhotosArt
Gesundheit ist mehr als nur individuelle Angelegenheit, sondern Voraussetzung für den Wohlstand eines Landes. Die Bundesbürger:innen wissen das – und die Politik? Foto: ©iStock.com/StockPhotosArt

Systemrelevant: Gesundheit als Wohlstandsfaktor

Gesundheit ist mehr als eine individuelle Angelegenheit – sie ist Voraussetzung für gesellschaftlichen Wohlstand. Die Menschen in Deutschland wissen das – das zeigt eine Umfrage des Biotechnologie-Unternehmens Amgen. „In der aktuellen öffentlichen Debatte wird die Gesundheit meist als Kostenfaktor dargestellt“, kritisiert Manfred Heinzer, Geschäftsführer der Amgen GmbH. Das ist ein Fehler: Denn Investitionen in Gesundheit sind wichtig für Wachstum und Beschäftigung.
Gesundheit fördern statt behindern
Thema Gesundheit: Der Mensch im Mittelpunkt. Foto: CC0 Stencil

Das eigene Wohlbefinden ist von vielen Faktoren abhängig: Das Marktforschungsunternehmen Toluna hat im Auftrag von Amgen 1.000 Bundesbürger:innen repräsentativ befragt – das Ergebnis: An erster Stelle ist es Gesundheit, die bestimmt, wie gut die Lebensqualität der Deutschen ist. Danach folgen finanzielle Sicherheit, familiäre Bindung, ein schönes Zuhause, ein guter Freundes- und Bekanntenkreis und weitere Aspekte – mit großem Abstand.

Gesundsein: Für die meisten Befragten heißt das, dass sie keine körperlichen Schmerzen (57 %), uneingeschränkte Beweglichkeit (53 %) und keine geistigen Beeinträchtigungen (49%) haben. „Die große Mehrheit der Deutschen (87 %) teilt sogar die umfassende Gesundheitsdefinition der Weltgesundheitsorganisation (WHO), in der Gesundheit als Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens beschrieben ist und nicht nur auf das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen beschränkt bleibt“, erklärt Amgen in einer Pressemitteilung.

Gesundheit fördern statt behindern

Manfred Heinzer, Geschäftsführer der Amgen GmbH
Manfred Heinzer. Foto: MARLIN BASEL / Amgen GmbH

Fast zwei Drittel der Befragten wollen, dass beim Thema Gesundheit der Mensch im Mittelpunkt steht – und nicht Wirtschaft oder Gesellschaft. Gleichzeitig ist ihnen bewusst, welch wichtige Rolle Gesundheit für das Land als Ganzes spielt. Dazu erklärt Heinzer, Amgen: „Die Corona-Pandemie hat uns die Systemrelevanz der Gesundheit wie auch der Gesundheitsversorgung vor Augen geführt“. 76 Prozent der Umfrage-Teilnehmer:innen vertrauen in Bezug auf ihre Gesunderhaltung auf das deutsche Gesundheitssystem – insbesondere auf die Menschen, die darin arbeiten (79 %). Und: „Im Vergleich zur Politik, zu Arbeitgeber:innen und zur Eigenverantwortung der Arbeitnehmer:innen haben die Deutschen in Pharmaunternehmen das größte Zutrauen, wenn es darum geht einen Beitrag für die Gesundheit der Arbeitnehmerschaft bzw. der Gesellschaft zu leisten“, fasst Amgen die weiteren Ergebnisse zusammen.

Heinzer fordert von der Politik, „die erbrachten Leistungen in Forschung, Arzneimittelentwicklung und Gesundheitsversorgung“ anzuerkennen und „die Leistungsbereitschaft im Gesundheitssystem mit Investitionen“ zu fördern anstatt „mit Sparmaßnahmen zu behindern.“ Gerade das im vergangenen Jahr beschlossene GKV-Finanzstabilisierungsgesetz droht langfristige Folgen zu haben, deren Tragweite bislang nicht abzuschätzen ist: Nicht nur Pharmaunternehmen befürchten, dass es die Versorgung der Patient:innen mit innovativen Arzneimitteln in Deutschland verschlechtern wird (s. Pharma Fakten). Politische Lehren aus der Coronapandemie ziehen? Fehlanzeige.

Weitere News

Mit der Veranstaltungsreihe „Gesunde Industriepolitik: Fortschrittsdialog“ wollen Biotech-Unternehmen und die Gewerkschaft IGBCE verhindern, dass Deutschland in der Biotechnologie international den Anschluss verliert. Foto: ©Pharma Fakten

Biotechnologie: Setzt Deutschland auf die Zukunftsbranche?

Wie lässt sich der deutsche Standort für Biotechnologie stärken? Wie kann verhindert werden, dass Deutschland international den Anschluss verliert? Forschende Pharmaunternehmen haben zusammen mit der Industriegewerkschaft IGBCE eine bundesweite Veranstaltungsreihe gestartet. Unter dem Titel „Gesunde Industriepolitik: Fortschrittsdialog“ wollen die Initiator:innen aufzeigen, was es braucht, damit Deutschland wieder eine Apotheke der Welt wird.

Weiterlesen »
Fehler bei Arzneimittelinnovationen nicht wiederholen

AMNOG-Änderungen: Kurzschluss-Entscheidungen mit Boomerang-Gefahr

In Deutschland wurde vor 12 Jahren das AMNOG in Kraft gesetzt – das Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz regelt die Preise neu eingeführter Medikamente. Das Verfahren gilt mittlerweile als etabliert, trotz einiger struktureller Schwächen. Doch mit dem unter Kostendruck zusammengeschusterten GKV-Finanzstabilisierungsgesetz (GKV-FinStG) droht es zu einem reinen Kostendämpfungsinstrument zu werden. Dabei dürfte sich die Versorgung mit innovativen Arzneimitteln in Deutschland verschlechtern.

Weiterlesen »
Das vom Bundestag abgesegnete GKV-Finanzstabilisierungsgesetz wird langfristig Folgen haben, deren Tragweite noch gar nicht abzuschätzen ist. Ein Kommentar. Foto: ©iStock.com/inkoly

GKV-Spargesetz: Ein Gesetz mit unbekannten Folgen

Das vom Bundestag abgesegnete GKV-Finanzstabilisierungsgesetz wird langfristig Folgen haben, deren Tragweite noch gar nicht abzuschätzen ist. Es sind nicht nur Pharmaunternehmen, die glauben, dass es die Versorgung mit innovativen Arzneimitteln in Deutschland verschlechtern wird. Ein Kommentar von Florian Martius.

Weiterlesen »

Verwandte Nachrichten

Anmeldung: Abo des Pharma Fakten-Newsletters

Ich möchte per E-Mail News von Pharma Fakten erhalten: