Wie das Statistische Bundesamt auf seiner Website schreibt, wird der demografische Wandel auch in Zukunft „eine gesellschaftliche Kernherausforderung“ sein. Für Deutschland gilt schon jetzt: Die Zahl der 65-Jährigen und Älteren ist seit 1991 von 12 Millionen auf 18,4 Millionen im Jahr 2021 gestiegen. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung liegt inzwischen bei 22 Prozent.
Viele Erkrankungen treten vermehrt bei Senior:innen auf. Die Pipeline forschender Pharmafirmen ist gut gefüllt, um dem etwas entgegenzusetzen (s. Grafik). Über 400 Wirkstoffkandidaten sind es: Darunter sind Prüfpräparate gegen die Alzheimer-Krankheit. Einige davon gelten als „krankheitsmodifizierend“. Die Hoffnung ist, dass sie das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen oder gar aufhalten können, indem sie in wichtige Prozesse im Gehirn eingreifen. In klinischer Entwicklung ist unter anderem auch ein potenzielles „First-In-Class“-Arzneimittel gegen eine Form von Herzinsuffizienz. Es blockiert ein bestimmtes Enzym – genannt Myeloperoxidase – das ggf. eine wichtige Rolle bei der Krankheitsentstehung spielt. Womöglich kann das Medikament Entzündungen und Fibrosen reduzieren und die Funktion der kleinen Blutgefäße verbessern.
PhRMA betont: „Gesundheit kann dazu beitragen, dass die Menschen unabhängig leben und aktiv bleiben können, während sie altern“. Ein Schlüssel dazu: pharmazeutische Forschung und Entwicklung.
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Wirkstoffe gegen die Alzheimer-Erkrankung zu entwickeln – daran haben forschende Pharmaunternehmen wenig Interesse. Klar, das finanzielle Risiko ist schlicht zu hoch. So lautet einer dieser Mythen, die sich wacker halten, aber einem Faktencheck nicht standhalten. Denn das Geschäftsmodell der Industrie ermöglicht es, dass in Wirkstoffkandidaten investiert wird, die Milliardensummen verschlingen, bei denen die Chance des Scheiterns bisher fast 100 Prozent ist.
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