Fortschritte in der Leukämie-Behandlung - die Überlebenskurven haben sich bei den akuten als auch bei den chronischen Leukämien deutlich verbessert. Logo: © Pharma Fakten e.V.
Fortschritte in der Leukämie-Behandlung - die Überlebenskurven haben sich bei den akuten als auch bei den chronischen Leukämien deutlich verbessert. Logo: © Pharma Fakten e.V.

Potenzieller Ebola-Impfstoff regt Immunsystem an

Die im vergangenen Jahr gestarteten klinischen Studien mit einem Impfstoffkandidaten gegen das gefährliche Ebola-Virus haben zu einem ersten positiven Ergebnis geführt. Nach Angaben der beteiligten Forscher haben die Probanden den Impfstoff gut vertragen. Im Labortest konnte überdies eine Immunreaktion nachgewiesen werden.

Im vergangenen November hatten die klinische Studien der Phase I an der Universitätsklinik in Hamburg-Eppendorf (UKE) begonnen. Im Clinical Trial Center North (CTC North) wurde der Wirkstoff „rVSV-ZEBOV“ erprobt, der vor einer Ansteckung mit Ebola-Viren schützen könnte. „Die vorläufigen Ergebnisse zur Verträglichkeit und Sicherheit sowie zur Immunantwort auf den Impfstoff-Kandidaten sind vielversprechend“, erklärte Prof. Dr. Marylyn Addo, Leiterin der Studie am UKE in einer Pressemitteilung.

Insgesamt waren 158 gesunde Probanden an Standorten Hamburg, Genf, Lambarene/Gabun und Kilifi/Kenia an den klinischen Studien beteiligt. Nach Verabreichung des Impfstoffkandidaten sei es zu nur moderaten Nebenwirkungen gekommen, sagte Addo.

Antikörper wirken gegen Ebola-Virus

Nach ersten Erkenntnissen regt der getestete Wirkstoff das körpereigene Immunsystem an. So konnte in Labortests nachgewiesen werden, dass die im Körper der Probanden gebildeten Antikörper eine Infektion mit dem Ebola-Virus hemmen können. „Diese Ergebnisse zeigen, dass der neue Impfstoff das Potenzial hat, auch bei dramatischen Ausbrüchen wie dem aktuellen Ebola-Virusausbruch eingesetzt zu werden“, sagte Prof. Dr. Stephan Becker von der Philipps-Universität Marburg. Der Virologe hatte die Immunantwort aller Probanden untersucht.

Der Impfstoffkandidat wird nach Angaben des UKE künftig in größeren Phase-II/III-Studien in den von Ebola betroffenen Regionen in Guinea weiter erprobt. Bis zu 10.000 Menschen sollen daran teilnehmen.

Ebola-Epidemie noch nicht ausgestanden

Die bislang größte Ebola-Epidemie, die bislang rund 10.000 Todesopfer forderte, ist längst noch nicht ausgestanden. Lediglich die wöchentlich dramatisch ansteigenden Ansteckungszahlen sind abgeklungen. Während die Länder Nigeria und Liberia zuletzt keine neuen Infektionen verzeichneten, ist die Ausbreitung des Virus in Guinea und Sierra Leone noch nicht gestoppt.

„Nach wie vor wird ein Impfstoff dringend benötigt, denn die aktuelle Ebola-Epidemie ist nicht besiegt“, erklärte Prof. Dr. Burkhard Göke, Ärztlicher Direktor der UKE. Weitere Ausbrüche könnten in Zukunft nicht ausgeschlossen werden. Ein wirksamer Impfstoff gegen Ebola könnte die Ausbreitung des gefährlichen Virus verhindern.

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