Biopharmazeutika – also therapeutische Arzneimittel und Impfstoffe, die mit Hilfe gentechnisch veränderter Organismen hergestellt werden – haben die Behandlung und Prävention zahlreicher schwerer Erkrankungen auf den Kopf gestellt. Dazu gehören sogenannte „Antibody-Drug-Conjugates“, die wie eine Art Taxi funktionieren: Sie binden an ein Protein, das sich zum Beispiel auf der Oberfläche von Tumorzellen befindet – und haben eine chemische Substanz als Passagier dabei, welche diese Zellen zerstören soll. Auch Vakzine – etwa gegen COVID-19 – sind aus der Welt der Biopharmazie. Genauso wie die sogenannte CAR-T-Technologie: Mit ihr ist es möglich, bestimmte Krebserkrankungen auf Basis von gentechnisch veränderten Immunzellen der Patient:innen zu bekämpfen. Bis Ende 2023 waren insgesamt 417 unterschiedliche Biopharmazeutika für den deutschen Markt zugelassen – es ist fast eine Verdopplung seit 2013. Das geht aus dem Biotech-Report 2024 von vfa und BCG hervor.
Biopharmazeutika: Eine Erfolgsgeschichte
Die Herstellerfirmen erzielen demnach hierzulande zunehmende Umsätze (2023: 19,2 Mrd. Euro). Das sei „auf den hohen medizinischen Bedarf und die vermehrt zur Verfügung stehenden zielgerichteten Therapieoptionen“ zurückzuführen. Und: Immer mehr Menschen finden in der Branche einen Arbeitsplatz. Die Zahl der Beschäftigten wuchs seit 2013 um 78 Prozent auf rund 51.200 Mitarbeiter:innen. Die Autor:innen des Berichts fassen zusammen: „Biopharmazeutika sind medizinisch wie kommerziell eine Erfolgsgeschichte. Die Unternehmen der medizinischen Biotechnologie sind somit nicht nur wirtschaftlich erfolgreich, sondern zudem ein Motor für den Fortschritt.“
Auch in den kommenden Jahren dürften viele weitere Innovationen für die Patient:innen verfügbar werden: Fast 700 biopharmazeutische Präparate sind in klinischen Studien von in Deutschland tätigen Unternehmen (Stand: Ende 2023). „Medizinisch gesehen liegt der Entwicklungsschwerpunkt seit 2010 kontinuierlich auf den onkologischen Projekten, zu denen 40 % […] aller Entwicklungskandidaten gehören“, heißt es im Report. Auf dem zweiten Platz ist die Infektiologie, anschließend folgt die Immunologie.
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