Jeden vierten Dollar vom Gesamtumsatz (25,2 %) stecken die großen Pharmaunternehmen im Durchschnitt wieder in die Forschung. Es ist Geld, das in die Zukunft angelegt ist. Von der ersten Patentanmeldung im (frühen) Entwicklungsprozess bis zur Markeinführung eines Arzneimittels vergingen zuletzt im Median 14 Jahre. Für mehr als drei Viertel der im Jahr 2024 eingeführten Medikamente waren es mehr als zehn Jahre. Das alles geht aus dem Report „Global Trends in R&D 2025“ des IQVIA Institute hervor.

Das ist Forschung, die zu konkreten Ergebnissen führt: 65 neue Wirkstoffe waren im Jahr 2024 weltweit neu verfügbar. In fünf Jahren summieren sie sich auf 381 neue Möglichkeiten, Krankheiten zu behandeln oder – wie im Falle von Impfstoffen – zu verhindern. Darunter waren allein im vergangenen Jahr 28 so genannte „First-in-Class-Medikamente“, die so heißen, weil sie auf völlig neue Wirkmechanismen setzen, und damit als Pioniere in ihrer Indikation gelten. Ein Arzneimittel zur Behandlung der Schizophrenie – erstmals seit 30 Jahren mit neuem Wirkmechanismus – erweitert die Behandlungsmöglichkeiten der Mediziner:innen genauso wie der erste Wirkstoff gegen die so genannte Fettleber. 34 der neu eingeführten Arzneimittel richteten sich gegen seltene Erkrankungen.
Und noch eine Zahl belegt die Forschungsintensität der Branche. Zu den 509 neuartigen Wirkstoffen, die in den USA im vergangenen Jahrzehnt verfügbar wurden, kommen noch einmal 1.092 Indikationserweiterungen dazu: Der Innovationsmotor liefert.
Weiterführender Link:
IQVIA-Institut: Global Trends in R&D 2025
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Zahlreiche neue Wirkstoffe – vor allem in den USA
Die Pharmaforschung liefert: Laut dem IQVIA Institute hat sie von 2014 bis 2022 mehr als 500 neuartige Wirkstoffe durch die Zulassungsprozesse in den USA, in Europa und/oder Japan gebracht. „Doch der Zugang der Patient:innen zu diesen innovativen Therapien variiert von Region zu Region deutlich“, heißt es in einem Bericht.