Zecken sind blutsaugende Spinnentiere, die Krankheitserreger übertragen können. Prävention ist das A und O – gerade in Deutschlands Risikogebieten. Foto: ©iStock.com/Christian Horz
Zecken sind blutsaugende Spinnentiere, die Krankheitserreger übertragen können. Prävention ist das A und O – gerade in Deutschlands Risikogebieten. Foto: ©iStock.com/Christian Horz

Zecken als Krankheitsüberträger: Prävention ist das A und O

„Sie lauern im Gras und Gebüsch oder gehen als aktive Jäger auf die Suche nach einem Wirt“, schreibt das Beratungsunternehmen IQVIA und meint: die Zecken. „Kennzeichnend ist das große Mundwerkzeug bei diesen blutsaugenden Spinnentieren“, die Krankheitserreger übertragen können. Prävention ist das A und O.

Die häufigste Diagnose, die in einem Zusammenhang mit Zecken steht, ist laut IQVIA die Lyme-Borreliose. „Je nach Region sollen in Deutschland bis zu einem Drittel der Zecken die Erreger tragen.“ Ein zugelassenes Vakzin gibt es nicht – doch die pharmazeutische Forschung setzt alles daran, das zu ändern. IQVIA verweist auf einen Impfstoffkandidaten, der „aufhorchen“ lasse – er befindet sich in der klinischen Phase III; wenn alles gut läuft, könnten im Jahr 2026 Zulassungsanträge gestellt werden. Doch momentan gilt: Zeckenstiche vermeiden ist der beste Schutz vor Borreliose – geschlossene Schuhe, lange Hemden und Hosen können dabei helfen. Bei einer Infektion gilt: „Eine frühe Behandlung mit Antibiotika führt in der Regel zu einer raschen und vollständigen Genesung. Sie kann schwere Krankheitsverläufe verhindern“, informiert die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

FSME-Erkrankungen: Prävention durch Impfung
FSME-Erkrankungen: Prävention durch Impfung. Foto: CC0 (Stencil)

Anders ist das bei FSME – eine Erkrankung, die teilweise zu schweren Schäden in Folge von Hirnhaut-, Gehirn- oder Rückenmarksentzündungen führen kann. Eine gezielte Behandlung gibt es nicht, nur eine Symptomlinderung ist möglich. Umso wichtiger ist die Impfung: „Vor allem, wenn man im Hochrisikogebiet lebt“, so IQVIA. Das Robert Koch-Institut (RKI) weist aktuell 180 Kreise in Deutschland als FSME-Risikogebiete aus – „vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, in Südhessen, im südöstlichen Thüringen, in Sachsen und seit 2022 auch im südöstlichen Brandenburg.“ IQVIA fasst zusammen: „Geimpft wird bestenfalls in der Vorsaison mit einer Grundimmunisierung durch 3 Impfungen und Auffrischung alle 5 Jahre (< 60 Jahre) und 3 Jahre (> 60 Jahre).“ Die BZgA ergänzt: „Um schon zu Beginn der Zeckensaison im Frühjahr geschützt zu sein, ist es sinnvoll, mit der Impfserie in den Wintermonaten zu beginnen“. 2023 wurden, so das RKI, 475 FSME-Erkrankungen übermittelt: „Die Mehrzahl (99 %) der 2023 übermittelten FSME-Erkrankten war gar nicht oder unzureichend geimpft […]. Ein hoher Anteil der auftretenden FSME-Erkrankungen könnte wahrscheinlich durch eine Steigerung der Impfquoten insbesondere in Risikogebieten mit hoher FSME-Inzidenz verhindert werden.“

Weiterführende Links:
https://www.iqvia.com/-/media/iqvia/pdfs/germany/library/infographic/2024_iqvia-infografik_fsme.pdf

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