Alina

In den vergangenen Jahren sind viele zielgerichtete Therapien gegen Lungenkrebs in die Versorgung gekommen. Aber ein Drittel der Patient:innen, für die die Therapien in Frage kommen, erhält sie nicht. Ein Interview mit Professor Dr. Jürgen Wolf. Foto: ©iStock.com/peterschreiber.media

Lungenkrebs: Zwischen Fortschritten und Versorgungslücken

Die Behandlung von Lungenkrebs ist ein „sehr dynamisches Feld“, sagt der Lungenkrebsexperte Professor Dr. Jürgen Wolf aus Köln. In den vergangenen Jahren sind viele neue, zielgerichtete Therapien in die Versorgung gekommen. Aber ein Drittel der Patient:innen, für die die Therapien in Frage kommen, erhält sie nicht. Ein Interview.

Gesundheit und Pflege sind die „neue Leitökonomie der 20er Jahre“, so Bayerns Gesundheitsminister Holetschek im Interview. Er findet: Die Bundesregierung tut „viel zu wenig“, um die Arzneimittelversorgung in Deutschland sicherzustellen. Foto: © Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege / Fotograf: Henning Schacht

Holetschek: Verlässliche Arzneimittelversorgung „mehr als nur systemrelevant“

Gesundheit und Pflege sind „bedeutsamer Beschäftigungs- und Wirtschaftsfaktor“, sagt Klaus Holetschek, Bayerischer Staatsminister für Gesundheit und Pflege. Im Pharma Fakten-Interview kritisiert er, dass die Bundesregierung „insgesamt viel zu wenig“ tut, um die Arzneimittelversorgung in Deutschland sicherzustellen. Angesichts der Debatten um die Finanzierung des Gesundheitssystems warnt er: Es wäre „fatal, an der falschen Stelle zu sparen.“ Daher müsse die Bundesregierung „unbedingt“ den Dialog mit der Pharmabranche suchen. „Ansonsten wird sie essentielle Versorgungsstrukturen zerstören“.

Das GKV-Spargesetz droht die hiesige Arzneimittelversorgung zu verschlechtern. Gleichzeitig sind Umsetzbarkeit und Nutzen teils fragwürdig. Foto: iStock.com/jotily

Arzneimittelversorgung: Falsches Sparen kommt Deutschland teuer zu stehen

Vor „medizinischen Leistungskürzungen durch die Hintertür“ warnt der Pharmaverband vfa mit Blick auf das 2022 beschlossene GKV-Finanzstabilisierungsgesetz. Expert:innen aus Industrie, Wissenschaft, Medizin befürchten, dass die jüngsten Kostendämpfungsmaßnahmen die Arzneimittelversorgung der Menschen in Deutschland verschlechtern. Nun verstärkt der aktuelle AMNOG-Report der Krankenkasse DAK-Gesundheit das Gefühl, dass die neuen Regelungen nicht so richtig durchdacht wurden.

49 neu eingeführte Medikamente und Impfstoffe, zahlreiche Zulassungserweiterungen: Das ist die Innovationsbilanz forschender Pharmaunternehmen für das ablaufende Jahr. Foto: iStock.com/Drazen Zigic

Innovationsbilanz 2022: Große Bandbreite neuer Arzneimittel

49 neu eingeführte Medikamente und Impfstoffe sowie zahlreiche Zulassungserweiterungen: Das ist die Innovationsbilanz für das ablaufende Jahr. Für den Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) ist das der Beleg, dass die Innovationskraft der Branche intakt ist. Er sieht aber dunkle Wolken aufziehen.

Innovationsmaschine Pharma

Mehr als 9.000 Wirkstoffe gegen die verschiedensten Erkrankungen befinden sich zurzeit weltweit in der Entwicklung. Das geht aus einer Publikation der IFPMA hervor, dem Weltverband der Pharmaunternehmen und ihrer Verbände.

Die Pharmaindustrie soll durch das Gesetz zur Stabilisierung der GKV-Finanzen überproportional belastet werden. Das ist auch für Patient:innen der Schritt in die falsche Richtung. Foto: Boehringer Ingelheim

GKV-Spargesetz: Die Pharmaindustrie ist „entsetzt“

Die Pharmaindustrie soll durch das Gesetz zur Stabilisierung der GKV-Finanzen „überproportional“ belastet werden. Das sagt die Deutschland-Landesleiterin des forschenden Familienunternehmens Boehringer Ingelheim, Dr. Sabine Nikolaus. Sie sieht die Versorgung der Patient:innen mit innovativen Arzneimitteln in Gefahr. Auch der Konzernbetriebsrat des Unternehmens ist alarmiert und hat sich in einem Brief an den Bundeskanzler gewandt.

Die chronische Niereninsuffizienz fristet ein Schattendasein – mit schweren Folgen für die Gesundheit der Menschen und die Budgets der Sozialsysteme. Dabei lässt sie sich früh erkennen und behandeln. Foto: ©iStock.com/peterschreiber.media

Niereninsuffizienz: Die unbekannte Volkskrankheit

Bei 8 bis 10 Millionen Menschen in Deutschland funktionieren die Nieren nicht so wie sie sollten. Neben Krankheiten wie Krebs, Diabetes oder Herzkreislauf-Leiden fristet die chronische Niereninsuffizienz (CKD) ein Schattendasein – mit schweren Folgen für die Gesundheit der betroffenen Menschen und die Budgets der Sozialsysteme. Dabei lässt sich die Krankheit früh erkennen und entsprechend behandeln.

Die im GKV-Finanzstabilisierungsgesetz geplanten Maßnahmen sind ein Frontalangriff gegen Arzneimittelinnovationen. Ein Kommentar von Florian Martius. Foto: iStock.com / gorodenkoff

GKV-Spargesetz: Frontalangriff auf die Medizin von morgen

In der Summe sind die im GKV-Finanzstabilisierungsgesetz geplanten Maßnahmen gegen die Pharmaindustrie ein Frontalangriff auf innovative Arzneimitteltherapien. Wer glaubt, hier ginge es lediglich um die Bilanzen großer Konzerne, irrt. Die Botschaft, die die Regierung sendet, lautet: Forschende Spitzenmedizin „Made in Germany“ ist nicht gewollt. Ein Kommentar von Florian Martius.

Das geplante GKV-Finanzstabilisierungsgesetz in der Dauerkritik: Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek sieht den Pharma- und Forschungsstandort Deutschland in Gefahr. Foto: © iStock.com/Andrii Yalanskyi

GKV-Spargesetz: So teuer kann sparen sein

Das geplante GKV-Finanzstabilisierungsgesetz in der Dauerkritik: Nicht nur die Pharmaindustrie wettert dagegen. Auch aus Bayern gibt es Gegenwind. Sein Gesundheitsminister Klaus Holetschek sieht durch die Pläne der Ampelkoalition den Pharma- und Forschungsstandort Deutschland in Gefahr. Das erklärte er bei einer Veranstaltung der Pharmainitiative Bayern.

Affenpocken: Die WHO hat eine „gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite“ ausgerufen. Foto: ©iStock.com/Halfpoint

Affenpocken: Ein „Ausbruch, der gestoppt werden kann“

Im Kampf gegen die Affenpocken geht es nicht nur darum, weitere Erkrankungen in der aktuellen Situation zu vermeiden. Es gilt auch, zu verhindern, dass sie sich als Infektionskrankheit in Deutschland etablieren. „Sollte dies passieren, wäre mittelfristig auch mit Fällen in besonders gefährdeten Gruppen […] zu rechnen“, meint das Robert Koch-Institut. Dazu zählen Schwangere, Kinder, Immunsupprimierte oder Senior:innen.

© Pharma Fakten e.V.
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