Warum „ausgerechnet“ Pharma? In einer Serie kommen Mitarbeiter:innen der Branche zu Wort. Heute: Dr. Frederic Kube, Digital Medical Program Lead Oncology Germany bei Pfizer. Foto: Design: Pharma Fakten. Hintergrundbild: iStock.com / Jacob Wackerhausen
Warum „ausgerechnet“ Pharma? In einer Serie kommen Mitarbeiter:innen der Branche zu Wort. Heute: Dr. Frederic Kube, Digital Medical Program Lead Oncology Germany bei Pfizer. Foto: Design: Pharma Fakten. Hintergrundbild: iStock.com / Jacob Wackerhausen

Arbeiten in der Pharmabranche: Das Gesundheitssystem von morgen mitgestalten

Von Patient:innen, über Ärzteschaft, bis hin zur Industrie: Das Gesundheitssystem hat viele Gesichter. Eines davon: Dr. Frederic Kube vom forschenden Pharmaunternehmen Pfizer. In seinem Job arbeitet der promovierte Mediziner mit den unterschiedlichsten Menschen zusammen, um gemeinsam die Gesundheitsversorgung in Deutschland besser zu machen. Langweilig wird ihm da nicht so schnell – es gibt viel zu tun.

Sie sind promovierter Mediziner und arbeiten für die forschende Pharmaindustrie. Warum ausgerechnet Pharma? 

Dr. Frederic Kube, Digital Medical Program Lead Oncology Germany bei Pfizer.
Dr. Frederic Kube, Pfizer. Foto: privat

Dr. Frederic Kube: In der forschenden Pharmaindustrie gibt es eine beeindruckende Vielfalt an ganz verschiedenen, miteinander verzahnten Arbeitsbereichen. Insbesondere Mediziner:innen haben hier viele Optionen. So habe ich seit meinem ersten Job in der Klinik in den darauffolgenden 7 Jahren in der Industrie schon an unterschiedlichsten Schnittstellen gearbeitet. Es geht beispielsweise um die Beantwortung und Analyse von Rückfragen von Patient:innen und Ärzt:innen zu bestimmten Therapiemöglichkeiten, die Konzeption medizinischer Fortbildungsveranstaltungen, Projekte mit der Arzneimittelsicherheit oder dem Business Development und die Mitwirkung an Kongressen. Ein weiteres Thema ist die Entwicklung von Patient:innen-Apps oder softwarebasierten Medizinprodukten. In diesem Zusammenhang spielen entsprechende Evaluationsstudien und das Qualitätsmanagement inkl. Risikoanalyse eine wichtige Rolle. Im Rahmen von Kollaborationen kommt man mit internationalen Spitzenforscher:innen in Kontakt oder diskutiert aktuelle Entwicklungen im Gesundheitswesen. Ich hätte vorher nicht erwartet, dass es so vielfältige Jobs im medizinischen Bereich gibt. 

Was genau ist Ihre Aufgabe bei Pfizer? 

Kube: Als Digital Medical Program Lead Oncology Germany bin ich für die Digitalstrategie in der Onkologie verantwortlich. Konkret betreue ich beispielsweise das öffentlich-private Konsortialprojekt IMI OPTIMA. Das Forschungskonsortium besteht unter anderem aus mehreren pharmazeutischen Unternehmen, Universitäten und Kliniken, Patient:innenverbänden, kleineren Firmen, Forschungsinstituten und medizinischen Fachgesellschaften. Gemeinsam arbeiten wir daran, dass medizinische Daten über Diagnostik und Therapieverlauf mithilfe Künstlicher Intelligenz anonymisiert und datenschutzkonform analysiert werden, um die Behandlung von Brust-, Lungen- und Prostatakrebs besser zu machen. Außerdem habe ich einen regen Austausch mit Menschen aus ganz unterschiedlichen Bereichen des Gesundheitssystems und Forschungsverbünden zur Förderung der Gesundheitsversorgung. Auf diese Weise kann ich proaktiv an bestimmten Entwicklungen im Gesundheitswesen mitwirken und zusammen mit anderen Akteuren die besten Voraussetzungen für die medizinische Forschung anstreben. 

Was treibt Sie tagtäglich in Ihrer Arbeit für ein forschendes Pharmaunternehmen an? 

Arbeiten in der Pharmabranche
Pharmaindustrie: Vielfalt an miteinander verzahnten Arbeitsbereichen. Foto: ©iStock.com/Ridofranz

Kube: Die meiste Energie ziehe ich daraus, dass ich mich bei der Vielfalt der alltäglichen Themen mit Akteuren aus den unterschiedlichen Sektoren austauschen kann, d. h. neben Patient:innen und Ärzt:innen auch mit Forschungseinrichtungen, Krankenkassen, öffentlichen Institutionen, IT-Partnern und vielen weiteren. Zusätzlich genieße ich diese Crossfunktionalität bei den längerfristigen Gemeinschaftsprojekten: Hier habe ich auch eine Verantwortung gegenüber den beteiligten Partnern bzw. den eigenen Kolleg:innen, damit es vorangeht. Am Ende hat man bestenfalls die Voraussetzungen für neue Therapieoptionen ausgebaut, oder hilfreiche Tools kommen den Patient:innen ganz kurzfristig zugute. Ich habe das Gefühl, in den Konsortialprojekten das Gesundheitssystem von morgen ein kleines bisschen selbst mitgestalten zu können und fühle mich dabei am Puls der Zeit und im Umfeld medizinischer Spitzenforschung.

Weitere Artikel aus der Serie „Ausgerechnet Pharma? Die Menschen und ihre Jobs“ lesen Sie hier.

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