Leandra

Wer investiert in Wirkstoffkandidaten, deren Entwicklung Milliardensummen verschlingt und bei denen die Chance des Scheiterns fast 100 Prozent ist? Foto: ©iStock.com/Gorodenkoff Productions OU

Pharmaforschung: Unmögliches möglich machen

Wirkstoffe gegen die Alzheimer-Erkrankung zu entwickeln – daran haben forschende Pharmaunternehmen wenig Interesse. Klar, das finanzielle Risiko ist schlicht zu hoch. So lautet einer dieser Mythen, die sich wacker halten, aber einem Faktencheck nicht standhalten. Denn das Geschäftsmodell der Industrie ermöglicht es, dass in Wirkstoffkandidaten investiert wird, die Milliardensummen verschlingen, bei denen die Chance des Scheiterns bisher fast 100 Prozent ist.

Lungenkrebs: Forschung schafft Wissen

Die Mehrheit der Patient:innen mit einem Tumor in der Lunge haben einen sogenannten nicht-kleinzelligen Lungenkrebs (NSCLC). Bis vor rund 15 Jahren musste diese Information als Diagnose genügen. Heute ist es dank intensiver Forschung möglich, Krebserkrankungen sehr viel genauer auf bestimmte Merkmale zu untersuchen. Dies öffnet die Tür zu einer zielgerichteteren, individualisierten Therapie.

RSV, Grippe, COVID-19 und Co.: Neue Lösungen dank Impfstoffforschung in Sicht

100 Impfstoffkandidaten befinden sich in den Pipelines der Mitgliedsfirmen von Vaccines Europe – diese Gruppierung umfasst 15 Impfstoffunternehmen, die in Europa tätig sind. „Wir müssen uns heute auf Morgen vorbereiten“, finden die Firmen. Mit ihrer Forschung und Entwicklung wollen sie es möglich machen, dass die Menschheit noch besser als bisher gegenüber Krankheiten gewappnet ist – sie arbeiten etwa an Schutzmöglichkeiten gegen das Humane Respiratorische Synzytial-Virus (RSV).

Apothekerin Sabine Gnekow aus Hamburg impft gegen Corona und Grippe. Das Angebot wird gut angenommen. Ein Interview. Foto: ©iStock.com/caughtinthe

Es läuft: Impfen in der Apotheke

Seit diesem Jahr dürfen Apotheken gegen SARS-CoV-2 und gegen die Grippe impfen. Im Pharma Fakten-Interview erzählt Apothekerin Sabine Gnekow aus Hamburg, wie das Angebot angenommen wird. Und welchen Sinn es aus ihrer Sicht macht.

Gentherapien könnten die Behandlung von vielen seltenen Erkrankungen auf den Kopf stellen – die Forschung läuft auf Hochtouren, doch die Gesundheitssysteme sind darauf nicht eingestellt. Foto: ©iStock.com/metamorworks

Gesundheitssysteme: Bereit für innovative Gentherapien?

Rund 400 Millionen Menschen weltweit leben mit einer seltenen Erkrankung – für viele von ihnen gibt es noch keine Therapiemöglichkeiten. „80 Prozent der seltenen Erkrankungen haben einen genetischen Ursprung“, erklärte Dr. Martin Schulz von Pfizer auf einer Presseveranstaltung des forschenden Pharma-Unternehmens. Der Einsatz von Gentherapien könnte vielversprechend sein. Die US-amerikanische Zulassungsbehörde FDA rechnet ab 2025 mit der Zulassung von 10 bis 20 Zell- und Gentherapien pro Jahr – die Gesundheitssysteme sind darauf nicht eingestellt.

Über ethische Fragen bei Zell- und Gentherapien diskutierten Expert:innen beim „Tagesspiegel“ in Berlin – sie kamen dabei zu erstaunlichen Erkenntnissen. Foto: ©iStock.com/metamorworks

Gentherapien: Ethisch vertretbar – oder ethisch geboten?

„Zell- und Gentherapien: Mit gutem Gewissen in eine sichere Versorgung?“ Über diese Frage diskutierten Expert:innen beim „Fachforum Gesundheit“ des Berliner Tagesspiegels. Dabei zeigte sich: Ethische und finanzielle Fragen sind erstaunlich eng miteinander verknüpft.

Gesundheit in Deutschland: Falsch organisiert

Die Gesundheitswirtschaft ist ein wichtiges Standbein für Innovation und Wohlstand in Deutschland. Umso befremdlicher ist es, dass das keine Rolle spielt, wenn zugunsten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) Spargesetze beschlossen werden. Was in der einen Tasche gespart wird, reißt Löcher in der anderen: Auf Bundesebene organisiert Deutschland die Gesundheit falsch.

Ende der AIDS-Pandemie bis 2030 – Vision oder Realität? Dieser Frage gingen zum Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember Expert:innen beim Tagesspiegel Fachforum Gesundheit nach. Foto: ©iStock.com/Gam1983

Ist das Ende der AIDS-Pandemie in Sicht?

Eine Expert:innenrunde machte sich anlässlich des Welt-AIDS-Tages am 1. Dezember Gedanken darüber, wie ein „Ende der AIDS-Pandemie bis 2030“ erreicht werden könnte. Dabei zeigte sich: Trotz ambitionierter Ziele ist der Kampf gegen AIDS noch längst nicht gewonnen. Auch deshalb, weil Corona-Pandemie und restriktive LGBTQ-Gesetze zuletzt für weltweite Rückschläge sorgten. Aber es gibt auch gute Nachrichten.

„Die Welt wird AIDS nicht besiegen können, während sie das Patriarchat stärkt“, sagt Winnie Byanyima, UNAIDS. Ungleichheiten gilt es zu bekämpfen. Quelle: WHO

AIDS-Pandemie beenden? Es braucht mehr Feminismus

„Die Welt wird AIDS nicht besiegen können, während sie das Patriarchat stärkt“, sagt Winnie Byanyima, Generaldirektorin vom Gemeinsamen Programm der Vereinten Nationen für HIV/AIDS (UNAIDS). Ein nun veröffentlichter Bericht zeigt: In vielen Teilen der Welt steigen die Infektionszahlen. Ein Grund: die Ungleichbehandlung von Frauen.

Die globale Wirtschaft muss sich neu erfinden: Klimakrise, alternde Gesellschaft, Digitalisierung – das sind nur einige der Entwicklungen, auf die sich Deutschland einstellen muss. Foto: ©istock.com/gorodenkoff

Mehr Pharma wagen

Die globale Wirtschaft muss sich neu erfinden: Die Klimakrise, die alternde Gesellschaft, die Herausforderungen der Digitalisierung – das sind nur einige der Entwicklungen, die unsere Art zu Wirtschaften verändern werden, verändern müssen. Die Politik ist gefordert, in den nächsten Jahren die Weichen neu zu stellen. Forschende Pharmaunternehmen könnten da eine wichtige Rolle spielen.