Krebsarten Liste: Karzinome sind die häufigste Krebsart
Durchschnittlich acht von zehn Menschen mit einem bösartigen (malignen) Tumor haben ein Karzinom. Dieses entsteht aus den Epithelzellen, aus denen die Haut und die Schleimhäute ebenso aufgebaut sind wie die Deckschichten der Organe, Drüsen und Gewebe.1,3 Karzinome variieren je nach dem Gewebetyp, von dem sie ausgehen. Zum Beispiel entwickeln sich Plattenepithelkarzinome aus den Zellen der Haut und Schleimhäute, während Adenokarzinome ihren Ursprung in Drüsengeweben haben, wie beispielsweise im Darm.15
Die meisten Krebsarten zählen somit zu den Karzinomen, darunter auch:
- Bronchialkarzinom (Lungenkrebs)
- Mammakarzinom (Brustkrebs)
- Kolorektales Karzinom (Darmkrebs)
- Prostatakarzinom (Prostatakrebs)
- Endometriumkarzinom (Gebärmutterschleimhautkrebs)
- Zervixkarzinom (Gebärmutterhalskrebs)
- Magenkarzinom (Magenkrebs)
- Hepatozelluläres Karzinom (Leberkrebs)
- Pankreaskarzinom (Bauchspeicheldrüsenkrebs)
- Nierenkarzinom (Nierenkrebs)
- Ovarialkarzinom (Eierstockkrebs)
- Larynxkarzinom (Kehlkopfkrebs)
- Ösophaguskarzinom (Speiseröhrenkrebs)
- Schilddrüsenkarzinom (Schilddrüsenkrebs)
- Analkarzinom (Analkrebs)
Hinweis: Diese Liste ist nicht vollständig, da Karzinome in nahezu allen Organen und Geweben des Körpers auftreten können, die Epithelzellen enthalten.
Nicht alle Karzinome treten gleich häufig auf. Schilddrüsenkrebs und Gallenblasenkrebs sind beispielsweise seltene Krebsarten: Jährlich erkranken in Deutschland etwa 8.160 Menschen neu an Gallenblasen- oder Gallengangkrebs. Mit der Diagnose Schilddrüsenkrebs wurden im Jahr 2018 etwa 4.300 Frauen und 2.000 Männer konfrontiert11,12. Zum Vergleich: An Brustkrebs erkranken jedes Jahr etwa 70.000 Personen.10
Sarkome: Wenn Knochen, Bindegewebe oder Muskeln betroffen sind
Anders als Karzinome entstehen Sarkome aus Bindegewebe, Muskeln, Fett, Knorpeln oder Knochen. Im Vergleich zu Karzinomen treten sie eher selten auf. Die häufigste Form des Sarkoms ist das Osteosarkom, allgemein als Knochenkrebs bezeichnet. Insgesamt gibt es knapp 80 verschiedene Formen von Weichteilsarkomen. Wodurch ein Sarkom ausgelöst wird, ist wissenschaftlich noch nicht ganz geklärt. Vermutet wird, dass Strahlentherapien und der Kontakt mit Asbest das Risiko erhöhen. Auch Vorerkrankungen wie die Neurofibromatose scheinen eine Rolle zu spielen. Beim Knochensarkom vermuten Expert:innen zudem auch genetische Ursachen.1,2
Beispiele für Sarkome:
- Liposarkom (bösartiger Tumor des Fettgewebes)
- Rhabdomyosarkom (bösartiger Weichteiltumor)
- Angiosarkom (bösartiger Gefäßtumor)
- Synovialsarkom (bösartiger Tumor, der vom Bindegewebe ausgeht)
- Hämangioperizytom (Weichteiltumor, insbesondere im Bereich der Unterhaut und in Hirnhäuten)
Leukämien: krankhaft veränderte Blutkörperchen
Leukämie wird umgangssprachlich oftmals Blutkrebs genannt. Genau genommen handelt es sich jedoch um eine Erkrankung des blutbildenden Systems, welches das Blut und das Knochenmark umfasst. Bei einer Leukämie bildet der Körper kranke weiße Blutkörperchen, die letztlich die gesunden Blutzellen verdrängen. Daher auch der Name der Erkrankung: Der Begriff „leukos“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „weiß“, „haima“ steht für „Blut“.
Das Fatale: Während Karzinome und Sarkome zunächst lokale Tumore bilden, breiten sich die kranken Blutkörperchen bei einer Leukämie über das Blut im gesamten Körper aus. Eine frühe Diagnose ist daher bei Leukämie besonders wichtig, was jedoch aufgrund der unspezifischen Symptome (allgemeines Unwohlsein, Fieber etc.) oftmals erschwert wird. Lediglich akute Leukämien gehen mit sehr plötzlichen und schweren Beschwerden einher, während der Krankheitsverlauf bei einer chronischen Leukämie eher schleichend ist. Die ersten Symptome treten hier oftmals erst nach Monaten oder sogar Jahren auf.
Es gibt vier Hauptformen der Leukämie:
- Akute lymphoblastische Leukämie (ALL)
- Akute myeloische Leukämie (AML)
- Chronische myeloische Leukämie (CML)
- Chronische lymphatische Leukämie (CLL)
Zusätzlich gibt es seltenere Formen wie die Prolymphozytenleukämie (PLL) und die Haarzellleukämie (HCL). Die Einteilung der Leukämien basiert auf zwei Hauptkriterien: dem Krankheitsverlauf (akut oder chronisch) und dem betroffenen Blutzelltyp (lymphatisch oder myeloisch).
Leukämien zählen in Deutschland zu den relativ seltenen Krebsarten, wobei Männer etwas häufiger erkranken als Frauen: Die Krankheit betrifft etwa einen von 64 Männern und eine von 90 Frauen.5
Aktuelle News zum Thema Krebs

Krebs in Europa: Die Überlebensraten steigen
Das schwedische Institute for Health Economics hat sich 31 europäische Länder über einen Zeitraum von fast 30 Jahren angeschaut – und beeindruckende Fakten zu Krebserkrankungen zusammengetragen. Demnach gibt es zwar immer mehr Neudiagnosen – doch auch die Überlebensraten steigen. Unter anderem habe die „Einführung neuer, effektiverer Krebsmedikamente“ dazu beigetragen, heißt es. Fast 200 neue Onkologika hat die Arzneimittelbehörde EMA seit 1995 zugelassen.

Diagnose Lungenkrebs: Weshalb es Hoffnung gibt
Bei kaum einer anderen Krebsart schreitet der medizinische Fortschritt so rasch voran wie beim nichtkleinzelligen Lungenkrebs. Aber: Die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten kommen nicht bei allen Patient:innen an. Das Patienten-Netzwerk Zielgenau e. V. möchte das ändern. Bärbel Söhlke, Lungenkrebs-Patientin und Vorstandsmitglied bei Zielgenau, erklärt im Interview, was Betroffene tun können, um die bestmögliche Lungenkrebs-Therapie zu erhalten.

Frühlingsanfang: Auf Sonnenschutz achten
Die Sonne scheint Tag für Tag kräftiger. Vor lauter Frühlingsgefühlen darf jedoch eins nicht in Vergessenheit geraten: UV-Strahlung ist der wichtigste Risikofaktor für Hautkrebs. Prävention ist das beste Mittel.
Lymphome: Krebserkrankungen des lymphatischen Systems
Lymphom, umgangssprachlich Lymphdrüsenkrebs genannt, ist ein Überbegriff für Krebserkrankungen des lymphatischen Systems. Dieses umfasst vorrangig die Lymphknoten, die Mandeln und die Milz. Allerdings gibt es lymphatisches Gewebe beispielsweise auch in der Haut, im Magen und im Darm. Ähnlich wie bei einer Leukämie vermehren sich die weißen Blutkörperchen (speziell die Lymphozyten) bei einem Lymphom unkontrolliert. Innerhalb der Gruppe der bösartigen Lymphome unterscheiden Ärzt:innen zwischen drei Formen6:
- Hodgkin-Lymphom
- Non-Hodgkin-Lymphom (NHL)
- Multiples Myelom
Gliome: seltene aggressive Krebsarten
Krebsarten, die direkt im Gehirn oder Rückenmark entstehen, bezeichnen Expert:innen als Gliome. Sie gehen von einer bestimmten Zellart aus, den Gliazellen, die als Stütz- und Haltegerüst für die Nervenzellen fungieren. Außerdem bilden sie eine isolierende Schicht rund um die Nervenfasern und sorgen so für die regelrechte Weiterleitung der elektrischen Signale. Je nachdem, aus welcher Gliazellenart die krankhafte Veränderung hervorgeht, unterscheiden Ärzt:innen zwischen den folgenden Krebs Formen7,8:
- Astrozytomen
- Glioblastomen und
- Mischtumoren
Blastome: vorrangig Kinder betroffen
Bei Blastomen handelt es sich um Tumore, die durch eine fehlerhafte Zellteilung im Embryonalgewebe entstehen. Sie bilden sich somit bereits vor der Geburt, weshalb vor allem Kinder von Blastomen betroffen sind. Auch das häufigste Blastom, das Neuroblastom, tritt vorrangig bei Kindern auf.4
Welche Krebsarten sind heilbar?
Neue Medikamente und Therapien haben dazu geführt, dass Krebs nicht mehr zwangsläufig ein Todesurteil ist. Einige Krebsarten gehen mit höheren Heilungschancen einher als andere – immer vorausgesetzt, dass sie früh genug diagnostiziert und rasch behandelt werden. Krebsarten mit hohen Überlebensraten sind zum Beispiel:
- Brustkrebs
- Hautkrebs
- Prostatakrebs
Auch bestimmte Formen der Leukämie und des Lymphoms sind inzwischen besser behandelbar, was vor allem an der Fünf-Jahres-Überlebensrate ersichtlich ist, die innerhalb der letzten Jahrzehnte deutlich angestiegen ist9.
Weitere Hintergrundinfos zum Thema Krebs

Die Rolle der Genetik bei Krebs
Krebs entsteht durch Mutationen im Erbgut, die zur unkontrollierten Vermehrung kranker Zellen und zur allmählichen Verdrängung gesunder Zellen führen. Diese Mutationen können spontan auftreten, etwa durch Schadstoffe in der Umwelt oder durch den natürlichen Alterungsprozess – etwa fünf bis zehn Prozent aller Krebspatient:innen weisen jedoch angeborene Mutationen im Erbgut auf.1

Warum ist Krebs tödlich?
Krebs ist eine gefährliche, angsteinflößende Erkrankung und in Deutschland Jahr für Jahr für rund ein Viertel aller Todesfälle verantwortlich4. Doch was macht Krebs zu einer oftmals tödlichen Krankheit, wie viel Prozent der Menschen sterben an Krebs und welcher Krebs ist am besten heilbar? Antworten auf diese und viele weitere Fragen hält der folgende Artikel bereit.

Die 10 schlimmsten Krebsarten
Krebs ist immer eine schreckliche und furchteinflößende Diagnose. Jährlich sterben weltweit etwa 10 Millionen Menschen an Krebs1. Manche Krebsarten sind jedoch gefährlicher und statistisch gesehen tödlicher als andere – auf die Fragen „Welche Krebsart ist die schlimmste?“ oder „Welche Krebsarten sind unheilbar?“ gibt es keine pauschale Antwort. Letztlich kommt es immer auch darauf an, wie weit der Krebs bereit fortgeschritten ist und welche Therapiemöglichkeiten zur Verfügung stehen.
Quellen:
Familiencoach Krebs
https://krebs.aok.de/wissen-ueber-krebs/was-ist-was/karzinom-sarkom-leukaemie-lymphomSarkom: Informationen und Sarkom-Spezialisten
https://www.leading-medicine-guide.com/de/erkrankungen/tumoren/sarkomHäufigste Krebsarten
https://www.staerkergegenkrebs.de/krebsarten/Welche maligne Tumore gibt es?
https://www.staerkergegenkrebs.de/krebsarten/krebs/maligne-tumore/Leukämie (Blutkrebs) bei Erwachsenen
https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/leukaemien/index.phpLymphome: Symptome, Einteilung, Behandlung
https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/lymphome/index.phpGliom
https://www.gesundheitsinformation.de/glossar/gliom.htmlGliom
https://www.netdoktor.de/krankheiten/hirntumor/gliom/Krebs: Wann heilbar?
https://pharma-fakten.de/news/krebs-wann-heilbar/Brustkrebs (Mammakarzinom)
https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/brustkrebs/index.phpGallengangskarzinom und Gallenblasenkarzinom
https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/gallenblasenkrebs-gallengangskarzinom.phpSchilddrüsenkrebs (Schilddrüsenkarzinom)
https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/schilddruesenkrebs.phpBrustkrebs: Die Sterblichkeit sinkt deutlich
https://pharma-fakten.de/grafiken/brustkrebs-die-sterblichkeit-sinkt-deutlich/Kampf gegen Kinderkrebs immer besser – doch das reicht nicht
https://pharma-fakten.de/grafiken/kampf-gegen-kinderkrebs-immer-besser-doch-das-reicht-nicht/- https://praxisklinik.com/fachwissen/karzinom