Gentherapien könnten die Behandlung von vielen seltenen Erkrankungen auf den Kopf stellen – die Forschung läuft auf Hochtouren, doch die Gesundheitssysteme sind darauf nicht eingestellt. Foto: ©iStock.com/metamorworks

Gesundheitssysteme: Bereit für innovative Gentherapien?

Rund 400 Millionen Menschen weltweit leben mit einer seltenen Erkrankung – für viele von ihnen gibt es noch keine Therapiemöglichkeiten. „80 Prozent der seltenen Erkrankungen haben einen genetischen Ursprung“, erklärte Dr. Martin Schulz von Pfizer auf einer Presseveranstaltung des forschenden Pharma-Unternehmens. Der Einsatz von Gentherapien könnte vielversprechend sein. Die US-amerikanische Zulassungsbehörde FDA rechnet ab 2025 mit der Zulassung von 10 bis 20 Zell- und Gentherapien pro Jahr – die Gesundheitssysteme sind darauf nicht eingestellt.

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99 6 Prozent der klinischen Studien zu Alzheimer sind gescheitert. Ein Projekt von EU und der Pharmaindustrie hofft  das ändern zu können. Foto: ©iStock.com/Tharakorn

Alzheimer-Forschung: Beginnt ein neues Zeitalter?

99,6 Prozent der klinischen Studien zu Morbus Alzheimer sind bisher gescheitert – ein Hinweis darauf, dass die Ursachen dieser Demenzerkrankung noch nicht hinreichend verstanden sind. Wissenschaftler:innen von Universitäten in Europa, Biotech-Unternehmen und der Pharmaindustrie wollten das ändern. Heraus kam ADAPTED – ein gemeinsames Projekt der Europäischen Union (EU) und forschenden Pharmaunternehmen. Die Hoffnung ist, dass im Kampf gegen Alzheimer ein „neues Zeitalter“ beginnt.

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Forschende haben einen Ansatz gefunden  der der Bildung von Resistenzen gegen bestimmte  unverzichtbare Reserveantibiotika Einhalt gebieten soll. Foto: ©iStock.com/Natali_Mis

Wirkverlust lebensnotwendiger Antibiotika verhindern

„Eine Zunahme von antimikrobiellen Resistenzen ist vollkommen unausweichlich“, meint Chemie-Professor Christopher Schofield von der britischen Universität Oxford. Die Folge: Medikamente wie Antibiotika drohen ihre Wirkung zu verlieren. „Als Gesellschaft müssen wir Wege finden, um sowohl neue Antibiotika zu entwickeln als auch diejenigen zu schützen, die wir haben. Die Alternative ist, dass die moderne Medizin auf eine so entsetzliche Art und Weise auf den Kopf gestellt wird, wie wir es uns nicht vorstellen können.“ Nun hat ein Team aus Wissenschaftler:innen einen Ansatz gefunden, der bestimmte, unverzichtbare Antibiotika vor dem Wirkverlust bewahren könnte.

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34 Organisationen verteilt über zehn Länder: Ein europäisches Forschungsprojekt will die Entwicklung von Gen- und Zelltherapien beschleunigen. Foto: ©iStock.com/metamorworks

Gen- und Zelltherapien: Gemeinsam forschen, lernen, verstehen

Am 23. November 2020 ging es offiziell los: Unter dem Titel „ARDAT“ haben sich 34 akademische, gemeinnützige und private Organisationen aus zehn Ländern zu einem gemeinsamen, europäischen Forschungsprojekt zusammengetan. Ihr Ziel: die Forschung und Entwicklung von viralen Gen- und Zelltherapien zu beschleunigen.

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Die Innovative Medicines Initiative (IMI) ist die weltweit größte öffentlich-private Partnerschaft im Bereich der Life Sciences. Sie treibt die Arzneimittelforschung voran. Eine Zwischenbilanz. Foto: ©iStock.com/shironosov

Arzneimittelforschung – Made in Europe

Sie ist die weltweit größte öffentlich-private Partnerschaft im Bereich der Life Sciences: Finanziert von der EU-Kommission und dem europäischen Pharma-Dachverband EFPIA will die Innovative Medicines Initiative (IMI) die Voraussetzungen schaffen, dass künftig schneller innovative Medikamente entwickelt werden können. Jetzt hat die IMI einen Bericht vorgelegt: Sie wollte wissen, welche sozio-ökonomischen Effekte ihre Forschungsprojekte haben. Die Bilanz kann sich sehen lassen.

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Ein europäisches Forschungskonsortium will die Behandlung von Kindern mit Krebserkrankungen verbessern. Dazu entwickeln sie präklinische Tumormodelle. Foto: ©iStock.com/LightFieldStudios

Mit Tumormodellen aus dem Labor: Mehr Medikamente gegen Kinderkrebs

„Heute sind 20 Prozent der Tumoren im Kindesalter noch nicht heilbar; Krebs tötet 6.000 junge Menschen pro Jahr in Europa – er ist damit die Hauptursache für krankheitsbezogene Todesfälle bei unter-19-Jährigen“, schreibt die Innovative Medicines Initiative (IMI) auf ihrer Webseite. Die IMI ist eine öffentlich-private Partnerschaft zwischen Europäischer Union und europäischer Pharmabranche. Eines ihrer Projekte beschäftigt sich seit 2017 damit, Tumormodelle im Labor zu züchten, um dadurch mehr über Kinderkrebs zu lernen und die Medikamentenforschung voranzutreiben.

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Die Art und Weise  wie heute mit Fettleibigkeit – ein wichtiger Risikofaktor für Diabetes – umgegangen wird  ist nicht mehr zeitgemäß  sagen Wissenschaftler. Foto: ©iStock.com/Piyapong Thongcharoen

Diabetes: Es braucht ein Umdenken in Sachen Adipositas

Fettleibigkeit (Adipositas) ist ein Hauptrisikofaktor für die Entwicklung von Typ 2-Diabetes. Wissenschaftler eines europäischen Forschungsprojektes vertreten die Auffassung, dass sich im Kampf gegen die „Diabetes-Epidemie“, die Art und Weise, wie wir heute mit Adipositas umgehen, ändern muss. Sie fordern ein „Umdenken“. 29 Partner aus Industrie, akademischer Welt und Gesellschaft haben sich daher zu dem Konsortium „SOPHIA“ zusammengeschlossen. Ihr Ziel: ein neues, tiefer gehendes Verständnis von der Erkrankung, das es ermöglicht, vorherzusagen, welcher Adipositas-Patient Komplikationen wie etwa Diabetes entwickeln könnte. Letztlich geht es dabei auch um personalisierte Therapie.

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Die europäische Forschungsinitiative CARE soll mit 37 Partnern die Entwicklung von COVID-19-Therapien beschleunigen – mit guten Erfolgsaussichten. Foto: ©iStock.com/rclassenlayouts

CARE: Tempo machen für COVID-19-Therapien

Medikamente dringend gesucht: In Brüssel ist der Startschuss für eine COVID-19-Initiative gefallen, die es in dieser Größenordnung noch nicht gegeben hat. Nicht weniger als 37 Partner aus führenden Forschungseinrichtungen und Pharmaunternehmen wollen gemeinsam daran arbeiten, so schnell wie möglich Therapien gegen das Coronavirus zu entwickeln und verfügbar zu machen. Zudem geht es darum, so gut wie möglich gegen künftige Coronavirus-Ausbrüche gewappnet zu sein. Tatsächlich hat das Projekt CARE erstaunlich gute Erfolgsaussichten – aus einem ganz bestimmten Grund.

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Der Kampf gegen das Coronavirus  die Forschung an Medikamenten sowie Impfstoffen profitiert von Netzwerken  die bereits in den Jahren zuvor aufgebaut wurden. Foto: CC0 (Stencil)

Wie eine europäische Forschungsinitiative auf SARS-CoV-2 reagiert

Seit Beginn ihrer Arbeit im Jahr 2008 hat die Innovative Medicines Initiative (IMI) – eine öffentlich-private Partnerschaft zwischen Europäischer Union und europäischer Pharmaindustrie – schon so einige Forschungsprojekte im Kampf gegen Antibiotikaresistenzen, Infektionskrankheiten oder zur Entwicklung von Impfstoffen aufgesetzt. Die getätigten Investitionen „erweisen sich in der aktuellen Pandemie als extrem wertvoll; genauso wie die Beziehungen und Netzwerke, die wir rund um den Globus aufgebaut haben“, meint Geschäftsführer Pierre Meulien.

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Gentherapien könnten die Behandlung von vielen seltenen Erkrankungen auf den Kopf stellen – die Forschung läuft auf Hochtouren, doch die Gesundheitssysteme sind darauf nicht eingestellt. Foto: ©iStock.com/metamorworks

Gesundheitssysteme: Bereit für innovative Gentherapien?

Rund 400 Millionen Menschen weltweit leben mit einer seltenen Erkrankung – für viele von ihnen gibt es noch keine Therapiemöglichkeiten. „80 Prozent der seltenen Erkrankungen haben einen genetischen Ursprung“, erklärte Dr. Martin Schulz von Pfizer auf einer Presseveranstaltung des forschenden Pharma-Unternehmens. Der Einsatz von Gentherapien könnte vielversprechend sein. Die US-amerikanische Zulassungsbehörde FDA rechnet ab 2025 mit der Zulassung von 10 bis 20 Zell- und Gentherapien pro Jahr – die Gesundheitssysteme sind darauf nicht eingestellt.

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99 6 Prozent der klinischen Studien zu Alzheimer sind gescheitert. Ein Projekt von EU und der Pharmaindustrie hofft  das ändern zu können. Foto: ©iStock.com/Tharakorn

Alzheimer-Forschung: Beginnt ein neues Zeitalter?

99,6 Prozent der klinischen Studien zu Morbus Alzheimer sind bisher gescheitert – ein Hinweis darauf, dass die Ursachen dieser Demenzerkrankung noch nicht hinreichend verstanden sind. Wissenschaftler:innen von Universitäten in Europa, Biotech-Unternehmen und der Pharmaindustrie wollten das ändern. Heraus kam ADAPTED – ein gemeinsames Projekt der Europäischen Union (EU) und forschenden Pharmaunternehmen. Die Hoffnung ist, dass im Kampf gegen Alzheimer ein „neues Zeitalter“ beginnt.

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Forschende haben einen Ansatz gefunden  der der Bildung von Resistenzen gegen bestimmte  unverzichtbare Reserveantibiotika Einhalt gebieten soll. Foto: ©iStock.com/Natali_Mis

Wirkverlust lebensnotwendiger Antibiotika verhindern

„Eine Zunahme von antimikrobiellen Resistenzen ist vollkommen unausweichlich“, meint Chemie-Professor Christopher Schofield von der britischen Universität Oxford. Die Folge: Medikamente wie Antibiotika drohen ihre Wirkung zu verlieren. „Als Gesellschaft müssen wir Wege finden, um sowohl neue Antibiotika zu entwickeln als auch diejenigen zu schützen, die wir haben. Die Alternative ist, dass die moderne Medizin auf eine so entsetzliche Art und Weise auf den Kopf gestellt wird, wie wir es uns nicht vorstellen können.“ Nun hat ein Team aus Wissenschaftler:innen einen Ansatz gefunden, der bestimmte, unverzichtbare Antibiotika vor dem Wirkverlust bewahren könnte.

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34 Organisationen verteilt über zehn Länder: Ein europäisches Forschungsprojekt will die Entwicklung von Gen- und Zelltherapien beschleunigen. Foto: ©iStock.com/metamorworks

Gen- und Zelltherapien: Gemeinsam forschen, lernen, verstehen

Am 23. November 2020 ging es offiziell los: Unter dem Titel „ARDAT“ haben sich 34 akademische, gemeinnützige und private Organisationen aus zehn Ländern zu einem gemeinsamen, europäischen Forschungsprojekt zusammengetan. Ihr Ziel: die Forschung und Entwicklung von viralen Gen- und Zelltherapien zu beschleunigen.

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Die Innovative Medicines Initiative (IMI) ist die weltweit größte öffentlich-private Partnerschaft im Bereich der Life Sciences. Sie treibt die Arzneimittelforschung voran. Eine Zwischenbilanz. Foto: ©iStock.com/shironosov

Arzneimittelforschung – Made in Europe

Sie ist die weltweit größte öffentlich-private Partnerschaft im Bereich der Life Sciences: Finanziert von der EU-Kommission und dem europäischen Pharma-Dachverband EFPIA will die Innovative Medicines Initiative (IMI) die Voraussetzungen schaffen, dass künftig schneller innovative Medikamente entwickelt werden können. Jetzt hat die IMI einen Bericht vorgelegt: Sie wollte wissen, welche sozio-ökonomischen Effekte ihre Forschungsprojekte haben. Die Bilanz kann sich sehen lassen.

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Ein europäisches Forschungskonsortium will die Behandlung von Kindern mit Krebserkrankungen verbessern. Dazu entwickeln sie präklinische Tumormodelle. Foto: ©iStock.com/LightFieldStudios

Mit Tumormodellen aus dem Labor: Mehr Medikamente gegen Kinderkrebs

„Heute sind 20 Prozent der Tumoren im Kindesalter noch nicht heilbar; Krebs tötet 6.000 junge Menschen pro Jahr in Europa – er ist damit die Hauptursache für krankheitsbezogene Todesfälle bei unter-19-Jährigen“, schreibt die Innovative Medicines Initiative (IMI) auf ihrer Webseite. Die IMI ist eine öffentlich-private Partnerschaft zwischen Europäischer Union und europäischer Pharmabranche. Eines ihrer Projekte beschäftigt sich seit 2017 damit, Tumormodelle im Labor zu züchten, um dadurch mehr über Kinderkrebs zu lernen und die Medikamentenforschung voranzutreiben.

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Die Art und Weise  wie heute mit Fettleibigkeit – ein wichtiger Risikofaktor für Diabetes – umgegangen wird  ist nicht mehr zeitgemäß  sagen Wissenschaftler. Foto: ©iStock.com/Piyapong Thongcharoen

Diabetes: Es braucht ein Umdenken in Sachen Adipositas

Fettleibigkeit (Adipositas) ist ein Hauptrisikofaktor für die Entwicklung von Typ 2-Diabetes. Wissenschaftler eines europäischen Forschungsprojektes vertreten die Auffassung, dass sich im Kampf gegen die „Diabetes-Epidemie“, die Art und Weise, wie wir heute mit Adipositas umgehen, ändern muss. Sie fordern ein „Umdenken“. 29 Partner aus Industrie, akademischer Welt und Gesellschaft haben sich daher zu dem Konsortium „SOPHIA“ zusammengeschlossen. Ihr Ziel: ein neues, tiefer gehendes Verständnis von der Erkrankung, das es ermöglicht, vorherzusagen, welcher Adipositas-Patient Komplikationen wie etwa Diabetes entwickeln könnte. Letztlich geht es dabei auch um personalisierte Therapie.

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Die europäische Forschungsinitiative CARE soll mit 37 Partnern die Entwicklung von COVID-19-Therapien beschleunigen – mit guten Erfolgsaussichten. Foto: ©iStock.com/rclassenlayouts

CARE: Tempo machen für COVID-19-Therapien

Medikamente dringend gesucht: In Brüssel ist der Startschuss für eine COVID-19-Initiative gefallen, die es in dieser Größenordnung noch nicht gegeben hat. Nicht weniger als 37 Partner aus führenden Forschungseinrichtungen und Pharmaunternehmen wollen gemeinsam daran arbeiten, so schnell wie möglich Therapien gegen das Coronavirus zu entwickeln und verfügbar zu machen. Zudem geht es darum, so gut wie möglich gegen künftige Coronavirus-Ausbrüche gewappnet zu sein. Tatsächlich hat das Projekt CARE erstaunlich gute Erfolgsaussichten – aus einem ganz bestimmten Grund.

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Der Kampf gegen das Coronavirus  die Forschung an Medikamenten sowie Impfstoffen profitiert von Netzwerken  die bereits in den Jahren zuvor aufgebaut wurden. Foto: CC0 (Stencil)

Wie eine europäische Forschungsinitiative auf SARS-CoV-2 reagiert

Seit Beginn ihrer Arbeit im Jahr 2008 hat die Innovative Medicines Initiative (IMI) – eine öffentlich-private Partnerschaft zwischen Europäischer Union und europäischer Pharmaindustrie – schon so einige Forschungsprojekte im Kampf gegen Antibiotikaresistenzen, Infektionskrankheiten oder zur Entwicklung von Impfstoffen aufgesetzt. Die getätigten Investitionen „erweisen sich in der aktuellen Pandemie als extrem wertvoll; genauso wie die Beziehungen und Netzwerke, die wir rund um den Globus aufgebaut haben“, meint Geschäftsführer Pierre Meulien.

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