Leandra

Onkologie: Eine Forschungsmaschinerie auf Hochtouren

Es ist ein Rekord: Weltweit wurden 2021 30 neuartige Krebswirkstoffe in die Versorgung gebracht. Sie summieren sich auf 104 neu verfügbare Therapien zur Bekämpfung unterschiedlicher Krebsarten in den vergangenen fünf Jahren. Und: Die Forschungspipelines sind gut gefüllt.

Die Entwicklung von Medikamenten gegen seltene Erkrankungen dauert im Schnitt 2,3 Jahre länger als bei häufigeren Leiden. Foto: ©iStock.com/Prostock-Studio

Seltene Erkrankungen: Spitzenforschung gefragt

Die Zeit zwischen der Patenteinreichung bis zur Zulassung bei Medikamenten gegen seltene Erkrankungen ist im Schnitt 2,3 Jahre länger als bei Arzneimitteln gegen häufigere Leiden. Allein schon die Rekrutierungszeit von Patient:innen für klinische Prüfungen ist nachweislich länger. Die Erforschung von Krankheiten, über die wenig bekannt ist, stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen.

Die Coronapandemie wirkt sich indirekt auf die Versorgung von Krebspatient:innen aus – wie genau, das erklärt der Onkologe Dr. Burkhard Matthes im Interview. Fotos: ©iStock.com/ffikretow (links), ©iStock.com/wildpixel (rechts)

Wie sich Corona auf die Krebsbehandlung auswirkt

Welchen Einfluss hatte die Corona-Pandemie auf das Verhalten und die Versorgung von Krebspatient:innen? Darüber haben wir mit Dr. Burkhard Matthes gesprochen, der als onkologischer Facharzt im medizinischen Versorgungszentrum Havelhöhe bei Berlin arbeitet. Er ist davon überzeugt: COVID-19 hatte für Menschen mit Krebs viele negative Auswirkungen – aber auch eine positive.

Grippe: Deutschland verfehlt Impfziel

75 Prozent der über 65-Jährigen sollten sich laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) gegen Influenza impfen lassen. In Deutschland wird dieses Ziel weit verfehlt. Besserung ist nicht in Sicht: Die Impfquoten gehen sogar zurück. Das zeigen Daten des Beratungsunternehmens IQVIA.

Pharmazeutische Forschung und Entwicklung: In Europa oder anderswo?

Über 41 Milliarden Euro investierte die pharmazeutische Industrie 2021 in die Forschung und Entwicklung in Europa; rund 840.000 Menschen sind bei den Unternehmen beschäftigt. Das schätzt der Pharmaverband EFPIA und betont: Die Branche ist entscheidend für den wissenschaftlichen sowie medizinischen Fortschritt und die Wirtschaft. Doch die Konkurrenz aus den USA und Ländern wie China ist groß.

Seit 2018 kommen immer mehr CAR-T-Zelltherapien in die Versorgung. Der Anfang ist gemacht – das Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft. Foto: ©iStock.com/Motortion

CAR-T-Zelltherapien gegen Krebs: Da geht noch mehr

Im Turbomodus ging es von 0 auf 6 Präparate in nicht mal 5 Jahren: Seit 2018 können die Patient:innen in Europa von immer mehr Vertretern der „CAR-T-Zelltherapie“ profitieren. Mittels gentechnischer Methoden werden die körpereigenen Abwehrzellen der Betroffenen für den Kampf gegen Krebs fitgemacht. Das Potenzial ist enorm – und lange nicht ausgeschöpft.

Wir haben mit Ärztin und Diplomingenieurin Prof. Sylvia Thun über den Stand der Digitalisierung im Gesundheitswesen gesprochen – und kamen zu erstaunlichen Erkenntnissen. Foto: ©iStock.com/ipopba

Digitale Medizin: „Kopf im Sand“

Leicht gesagt, schwer umgesetzt: „Wir müssen die Digitalisierung im Gesundheitswesen vorantreiben“. So lautet eine der häufigsten Forderungen von Gesundheitsexpert:innen. Doch was bedeutet das? Welche Schritte sind notwendig und was wurde bereits erreicht? Wohl kaum jemand kann das besser beantworten als Prof. Dr. Sylvia Thun, Professorin für Digitale Medizin und Interoperabilität am Berlin Institute of Health in der Charité (BIH).

Die intelligente Nutzung von Gesundheitsdaten hat das Potenzial, die Medizin besser zu machen. Das zeigt ein Projekt, das AstraZeneca gestartet hat. Foto: ©iStock.com/ipopba

Aus Gesundheitsdaten medizinischen Fortschritt machen

Die intelligente Nutzung von Gesundheitsdaten hat das Potenzial, die Medizin besser zu machen. Doch solche Daten werden in Deutschland zu wenig genutzt. AstraZeneca Deutschland hat deshalb zusammen mit der GWQ ServicePlus AG ein Projekt gestartet, um zu beweisen, dass gemeinsam entwickelte Analyse- und KI-Modelle eine bessere Versorgung von Menschen mit Asthma oder Leukämie möglich machen können.

Biopharmazeutische Medikamente: Eine „Erfolgsgeschichte“

Biopharmazeutische Medikamente werden immer wichtiger für die Patient:innen und den Standort Deutschland. Das zeigt der „Biotech-Report 2022“ der Managementberatung Boston Consulting Group (BCG) und des Pharmaverbands vfa bio. Demnach hat sich die Zahl der zugelassenen Präparate seit 2011 fast verdoppelt – auf 362. Darunter sind zum Beispiel COVID-19-Impfstoffe oder „Orphan Drugs“ gegen seltene Erkrankungen.

Prof. Dr. Watzl gibt im Corona-Gespräch einen Ausblick auf den kommenden Herbst. Dabei wartet er auch mit erfreulichen Nachrichten auf und deutet an, wann das Ende der Pandemie gekommen sein könnte. Foto: ©iStock.com/Mongkolchon Akesin

Corona im Herbst: Weshalb es Hoffnung gibt

Droht uns im Herbst ein böses Corona-Erwachen? Wie können wir uns optimal vorbereiten? Und wann ist ein Ende der Pandemie in Sicht? Darüber haben wir mit Prof. Dr. Carsten Watzl gesprochen, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie. Dabei zeigte sich: Es gibt auch gute Corona-Nachrichten.