Früherkennung erhöht die Heilungschancen bei Krebs. ©iStock.com/peakSTOCK
Früherkennung erhöht die Heilungschancen bei Krebs. ©iStock.com/peakSTOCK

Krebs Scan

Eine frühe Diagnose erhöht die Heilungschancen im Falle einer Krebserkrankung deutlich. Auch die Behandlung ist oftmals schonender, wenn der Tumor noch klein ist und noch keine Metastasen gebildet hat. Krebs Scans, also Untersuchungen zur Früherkennung, nehmen daher in der modernen Medizin einen hohen Stellenwert ein.

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Hautkrebs-Screenings zur Früherkennung von malignen Melanomen der Haut

Patient:innen ab 35 können alle zwei Jahre ein Hautkrebs-Screening in einer dermatologischen Praxis in Anspruch nehmen. Der:die Ärzt:in untersucht dabei die gesamte Haut auf auffällige Veränderungen – mit bloßem Auge oder bei Bedarf mit einem Auflichtmikroskop, dem sogenannten Dermatoskop. Im Falle einer Auffälligkeit wird unter örtlicher Betäubung eine Gewebeprobe entnommen (Biopsie) und im Labor genauer untersucht.2,9

Das Ziel des Hautkrebs-Screenings besteht darin, Hautkrebs in einem möglichst frühen Stadium zu entdecken, denn dann ist die Erkrankung fast immer heilbar8. Ein Hautkrebs-Screening ist einfach und schmerzfrei durchführbar und stellt daher für den:die Patient:in kaum eine Belastung dar. Dennoch kann ein Hautkrebs-Scan auch Nachteile haben – beispielsweise dann, wenn die Entfernung einer Hautveränderung, die sich letztlich als gutartig herausstellt, zu Narben führt. Auch die seelische Belastung ist groß, wenn der Verdacht auf Krebs im Raum steht. Dennoch: Die Vorteile eines Hautkrebs-Screenings überwiegen die Nachteile eindeutig.2

Pap-Abstrich und HPV-Test: Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung

Frauen ab 20 können einmal jährlich einen sogenannten Pap-Abstrich durchführen lassen. Dieser Abstrich wurde speziell für die Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs entwickelt. Ab dem 35. Lebensjahr wird der Pap-Abstrich mit einem Test auf humane Papillomviren (HPV) kombiniert, denn inzwischen ist bekannt, dass eine Infektion mit HPV Gebärmutterhalskrebs auslösen kann.1,2

Ein Pap-Test kann nicht nur bereits entartete Krebszellen erkennen, sondern auch Vorstufen von Krebs – im besten Fall wird eine Krebserkrankung durch die Untersuchung also gänzlich verhindert. Allerdings gilt: Veränderte Zellen können auch übersehen werden. Zugleich ist ein auffälliger Befund nicht gleichbedeutend mit Krebs. Stattdessen sind in diesem Fall weitere Untersuchungen erforderlich. Ein Pap-Test eignet sich zudem nur zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs. Früherkennungsuntersuchungen für Gebärmutterkörperkrebs, Eierstockkrebs und Vulvakarzinome existieren in dieser Art bislang nicht.2

Tastuntersuchung und PSA-Test: Prostatakrebs-Früherkennung

Ab dem 45. Lebensjahr hat jeder Mann einmal jährlich Anspruch auf eine Tastuntersuchung, kurz DRU (digital-rektale Untersuchung). Da die Prostata nach hinten an den Enddarm grenzt, kann der:die Ärzt:in die Prostata mit dem Finger gut abtasten. Diese Untersuchung nimmt nur wenige Minuten in Anspruch, ist in der Regel nicht schmerzhaft und auch eine besondere Vorbereitung wie eine Darmspülung ist nicht erforderlich.1,4

Die digital-rektale Untersuchung hat den Nachteil, dass nur Tumore ertastet werden können, die größer als einen Zentimeter sind. Daher werden durch die Tastuntersuchung nur ein Drittel aller Prostata-Karzinome entdeckt. Zugleich gilt, dass nicht jede ertastete Veränderung zwangsläufig ein Tumor sein muss.4

Eine weitere Möglichkeit zur Prostatakrebs-Früherkennung bietet der PSA-Test. Dieser misst den Wert des Prostata-spezifischen Antigens im Blut und kann die Aussagekraft einer Tastuntersuchung erhöhen. Allerdings ist der PSA-Test nicht Teil des gesetzlichen Früherkennungsprogramms und muss daher selbst bezahlt werden.4

Aktuelle News zum Thema Krebs

Immunonkologika, zielgerichtete Medikamente, Gentherapien: Neue Möglichkeiten der Behandlung haben den Kampf gegen viele Krebsarten revolutioniert. Doch nicht alle Menschen haben gleichermaßen gut Zugang zu diesen Innovationen. Foto: ©iStock.com/seb_ra

Krebs: Die Sterblichkeit nimmt weltweit ab

Die Wahrscheinlichkeit, eine Krebserkrankung zu überleben, steigt weltweit an. Das zeigt eine Studie, die Daten aus 183 Ländern für die Jahre 2000 bis 2019 zusammengetragen hat. Allerdings sind die Erfolge stark abhängig vom Wohlstand der jeweiligen Länder. Das Ziel der Vereinten Nationen, bis 2030 nichtübertragbare Erkrankungen wie Krebs deutlich einzudämmen, ist in weiter Ferne.

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16.500 junge Erwachsene pro Jahr erhalten in Deutschland eine Krebsdiagnose – mehr als 80 Prozent von ihnen können geheilt werden. Ein Drittel der Betroffenen klagt über Benachteiligungen.

Krebs bei jungen Menschen: Kein Recht auf Vergessen

16.500 junge Erwachsene pro Jahr erhalten in Deutschland eine Krebsdiagnose – mehr als 80 Prozent von ihnen können dank medizinischer Innovationen geheilt werden. Doch ein Drittel der Betroffenen klagt selbst Jahrzehnte nach der Diagnose über Benachteiligungen: Ihnen werden beispielsweise Versicherungsabschlüsse, Kredite oder Verbeamtungen verwehrt. Dies will die „Deutsche Stiftung junge Erwachsene mit Krebs“ (DSfjEmK) ändern. Auf dem Hauptstadtkongress (HSK) erneuerte sie ihre Forderung nach einem „Recht auf Vergessenwerden“, wie es in anderen Ländern verankert ist.

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Tastuntersuchung und Mammographie: Brustkrebs-Früherkennung

Mammakarzinome zählen zu den häufigsten Krebsarten bei Frauen7. Brusttumore, die in einem frühen Stadium entdeckt werden, sind nicht nur besser heilbar, auch die Therapie ist dann für die Patientin meist weniger belastend. Ab dem 30. Lebensjahr können Frauen ihre Brust und die Achselhöhlen ärztlich abtasten lassen. Ab dem 50. Lebensjahr bis zu einem Alter von 75 werden zudem alle zwei Jahre Mammographie-Screenings angeboten.1

Eine Tastuntersuchung der Brust ist schnell und schmerzfrei durchführbar. Jedoch lassen sich auf diese Weise vorrangig Tumore entdecken, die bereits eine gewisse Größe erreicht haben und nah unter der Hautoberfläche liegen. Früher Brustkrebs ist häufig nicht ertastbar, weshalb diese Form der Früherkennung keine 100-prozentige Sicherheit bietet.5

Tumore, die eher klein und daher nicht ertastbar sind, lassen sich mit einem Mammographie-Screening gut diagnostizieren. Diese Form des Krebs Scan ist laut Aussagen von Fachleuten sicher in der Diagnostik langsam wachsender Karzinome, kann aber mitunter aggressive Mammakarzinome nicht von einer Zyste unterscheiden.11

Ihr Nachteil: Da die Brust bei einer Mammographie flach zusammengedrückt wird, kann die Untersuchung unangenehm oder leicht schmerzhaft sein. Außerdem geht sie mit einer geringen Strahlenbelastung einher, die bei einer von 1.000 Frauen zwischen 50 und 69, die 20 Jahre lang am Screening teilnehmen, Krebs auslösen kann.5,10

Des Weiteren kann eine Mammographie Auffälligkeiten zeigen, die sich letztlich als harmlos herausstellen, aber für die betroffene Frau zeitweise eine große Belastung darstellen.

Stuhluntersuchung und Koloskopie: Darmkrebs-Früherkennung

Wird Darmkrebs früh erkannt, ist die Prognose vergleichsweise gut. Männer und Frauen ab 50 können daher einmal jährlich einen Test auf okkultes (verstecktes) Blut im Stuhl in Anspruch nehmen. Tumore im Darm bluten häufig, weshalb Blut im Stuhl ein Warnzeichen sein kann. Ist der Test positiv, wird eine Darmspiegelung (Koloskopie) empfohlen, um die Ursache für die Blutung ausfindig zu machen. Bei der Koloskopie wird der Darm mit einem Endoskop von innen genau untersucht. Krebsvorstufen wie bestimmte Polypen können dabei direkt entfernt werden.

Ab dem 50. Lebensjahr können Männer auch dann, wenn sie beschwerdefrei sind, eine Darmspiegelung durchführen lassen. Für Frauen gilt dies ab dem 55. Lebensjahr. Ist die Koloskopie unauffällig, wird die Darmspiegelung nach zehn Jahren wiederholt.1,6

Die Möglichkeiten der Früherkennung nutzen

Regelmäßige Untersuchungen zur Früherkennung von Krebs können die Heilungschancen im Fall einer Erkrankung erhöhen. Daher kann es ratsam sein, einen Krebs Scan in Anspruch zu nehmen, auch wenn er keine 100-prozentige Sicherheit bieten. Es gilt jedoch: Wer Beschwerden hat, sollte nicht warten, bis die nächste Vorsorgeuntersuchung ansteht, sondern direkt in einer Arztpraxis vorstellig werden, um die Ursache abzuklären.

Weitere Hintergrundinfos zum Thema Krebs

Krebs lässt sich nicht allein anhand von Blutwerten diagnostizieren. Einige Werte und Tumormarker können aber Anlass für weitere Untersuchungen sein. ©iStock.com/dusanpetkovic

Blutwerte bei Krebs

Schlechte Blutwerte bei Krebs? Eines ist ganz klar: Krebs kann nicht ausschließlich anhand der Blutwerte diagnostiziert werden. Sind bestimmte Werte verändert, kann dies jedoch eine weitergehende Diagnostik zur Folge haben und letztlich dazu beitragen, dass Krebserkrankungen früher erkannt werden. Welche Blutwerte in diesem Zusammenhang besonders wichtig sind und welche Rolle die sogenannten Tumormarker spielen, erfahren Sie im Folgenden.

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Metastasen sind Tochtergeschwülste, die entstehen, wenn Krebszellen sich vom Ursprungstumor lösen, in andere Körperregionen gelangen und dort neue Tumore bilden. ©iStock.com/nd3000

Was sind Metastasen?

Krebs ist vor allem aufgrund der sich potenziell bildenden Metastasen so gefährlich: Fast 90 Prozent aller Krebstodesfälle gehen nicht auf den Ursprungstumor, sondern auf die Metastasen zurück.3 Doch was genau sind Metastasen eigentlich, auf welche Weise und in welchen Körperregionen bilden sie sich und welche Behandlungsoptionen stehen zur Verfügung?

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Quellen:

  1. Krebsvorsorge und Krebsfrüherkennung
    https://www.krebsinformationsdienst.de/krebsvorsorge-und-krebsfrueherkennung

  2. Hautkrebs-Screening und Hautkrebs-Früherkennung
    https://www.krebsinformationsdienst.de/hautkrebs/frueherkennung

  3. Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung https://www.krebsinformationsdienst.de/gebaermutterhalskrebs/frueherkennung

  4. Prostatakrebs: Früherkennung und PSA-Test
    https://www.krebsinformationsdienst.de/prostatakrebs/frueherkennung

  5. Brustkrebs-Früherkennung: Mammographie-Screening und Abtasten
    https://www.krebsinformationsdienst.de/brustkrebs/frueherkennung

  6. Darmkrebs-Früherkennung
    https://www.krebsinformationsdienst.de/darmkrebs/frueherkennung

  7. Häufige Krebsarten bei Frauen
    https://pharma-fakten.de/fachbeitraege-krebs/haeufige-krebsarten-bei-frauen/

  8. Krebs: Wann heilbar?
    https://pharma-fakten.de/news/krebs-wann-heilbar/

  9. Hautkrebsscreening
    https://www.praktischarzt.de/untersuchungen/hautkrebsscreening/

  10. Die Krebsgefahr durch Mammografie
    https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Die-Krebsgefahr-durch-Mammografie-225118.html

  11. Wie moderne Prävention das Brustkrebs-Risiko senken könnte
    https://pharma-fakten.de/news/1001-wie-moderne-praevention-das-brustkrebs-risiko-senken-koennte/

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