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Hautkrebs-Screenings zur Früherkennung von malignen Melanomen der Haut
Patient:innen ab 35 können alle zwei Jahre ein Hautkrebs-Screening in einer dermatologischen Praxis in Anspruch nehmen. Der:die Ärzt:in untersucht dabei die gesamte Haut auf auffällige Veränderungen – mit bloßem Auge oder bei Bedarf mit einem Auflichtmikroskop, dem sogenannten Dermatoskop. Im Falle einer Auffälligkeit wird unter örtlicher Betäubung eine Gewebeprobe entnommen (Biopsie) und im Labor genauer untersucht.2,9
Das Ziel des Hautkrebs-Screenings besteht darin, Hautkrebs in einem möglichst frühen Stadium zu entdecken, denn dann ist die Erkrankung fast immer heilbar8. Ein Hautkrebs-Screening ist einfach und schmerzfrei durchführbar und stellt daher für den:die Patient:in kaum eine Belastung dar. Dennoch kann ein Hautkrebs-Scan auch Nachteile haben – beispielsweise dann, wenn die Entfernung einer Hautveränderung, die sich letztlich als gutartig herausstellt, zu Narben führt. Auch die seelische Belastung ist groß, wenn der Verdacht auf Krebs im Raum steht. Dennoch: Die Vorteile eines Hautkrebs-Screenings überwiegen die Nachteile eindeutig.2
Pap-Abstrich und HPV-Test: Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung
Frauen ab 20 können einmal jährlich einen sogenannten Pap-Abstrich durchführen lassen. Dieser Abstrich wurde speziell für die Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs entwickelt. Ab dem 35. Lebensjahr wird der Pap-Abstrich mit einem Test auf humane Papillomviren (HPV) kombiniert, denn inzwischen ist bekannt, dass eine Infektion mit HPV Gebärmutterhalskrebs auslösen kann.1,2
Ein Pap-Test kann nicht nur bereits entartete Krebszellen erkennen, sondern auch Vorstufen von Krebs – im besten Fall wird eine Krebserkrankung durch die Untersuchung also gänzlich verhindert. Allerdings gilt: Veränderte Zellen können auch übersehen werden. Zugleich ist ein auffälliger Befund nicht gleichbedeutend mit Krebs. Stattdessen sind in diesem Fall weitere Untersuchungen erforderlich. Ein Pap-Test eignet sich zudem nur zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs. Früherkennungsuntersuchungen für Gebärmutterkörperkrebs, Eierstockkrebs und Vulvakarzinome existieren in dieser Art bislang nicht.2
Tastuntersuchung und PSA-Test: Prostatakrebs-Früherkennung
Ab dem 45. Lebensjahr hat jeder Mann einmal jährlich Anspruch auf eine Tastuntersuchung, kurz DRU (digital-rektale Untersuchung). Da die Prostata nach hinten an den Enddarm grenzt, kann der:die Ärzt:in die Prostata mit dem Finger gut abtasten. Diese Untersuchung nimmt nur wenige Minuten in Anspruch, ist in der Regel nicht schmerzhaft und auch eine besondere Vorbereitung wie eine Darmspülung ist nicht erforderlich.1,4
Die digital-rektale Untersuchung hat den Nachteil, dass nur Tumore ertastet werden können, die größer als einen Zentimeter sind. Daher werden durch die Tastuntersuchung nur ein Drittel aller Prostata-Karzinome entdeckt. Zugleich gilt, dass nicht jede ertastete Veränderung zwangsläufig ein Tumor sein muss.4
Eine weitere Möglichkeit zur Prostatakrebs-Früherkennung bietet der PSA-Test. Dieser misst den Wert des Prostata-spezifischen Antigens im Blut und kann die Aussagekraft einer Tastuntersuchung erhöhen. Allerdings ist der PSA-Test nicht Teil des gesetzlichen Früherkennungsprogramms und muss daher selbst bezahlt werden.4
Aktuelle News zum Thema Krebs

Krebsbekämpfung von morgen: Ein Ökosystem für Innovationen schaffen
Die Vision Zero-Initiative hat einen Masterplan vorgelegt, mit dem sie die industrielle Gesundheitswirtschaft (iGW) in Deutschland stärken will; also Unternehmen aus den Branchen Medizintechnik, E-Health, Pharma und Biotechnologie. Ein Gespräch mit Professor Dr. Christof von Kalle vom Berlin Institute of Health (BIH) an der Charité darüber, warum sich führende Krebswissenschaftler:innen für eine Industrie stark machen.

Für Innovation, Wohlstand und Gesundheit: Ein Masterplan
Die Initiative „Vision Zero in der Onkologie“ hat auf ihrem Neujahrsempfang den Masterplan „Die industrielle Gesundheitswirtschaft (iGW) als Schlüsselindustrie in Deutschland“ veröffentlicht. Er enthält sechs Punkte, um den Innovationsstandort nachhaltig zu stärken. Die Chancen dafür stünden gut. Denn schon heute steuert die Branche Milliardensummen zum Wohlstand des Landes bei.

Krebs: Patient:in zu werden ist nicht schwer…
In der Krebstherapie wird die Rolle der Patient:innen für eine Optimierung von Versorgung und Forschung immer wichtiger. Auf der Vision Zero-Herbsttagung im vergangenen November kamen Menschen mit Krebs deshalb auch prominent zu Wort. Ein wichtiges Thema dabei: Die partizipative Entscheidungsfindung zwischen Behandelnden und Erkrankten.
Tastuntersuchung und Mammographie: Brustkrebs-Früherkennung
Mammakarzinome zählen zu den häufigsten Krebsarten bei Frauen7. Brusttumore, die in einem frühen Stadium entdeckt werden, sind nicht nur besser heilbar, auch die Therapie ist dann für die Patientin meist weniger belastend. Ab dem 30. Lebensjahr können Frauen ihre Brust und die Achselhöhlen ärztlich abtasten lassen. Ab dem 50. Lebensjahr bis zu einem Alter von 75 werden zudem alle zwei Jahre Mammographie-Screenings angeboten.1
Eine Tastuntersuchung der Brust ist schnell und schmerzfrei durchführbar. Jedoch lassen sich auf diese Weise vorrangig Tumore entdecken, die bereits eine gewisse Größe erreicht haben und nah unter der Hautoberfläche liegen. Früher Brustkrebs ist häufig nicht ertastbar, weshalb diese Form der Früherkennung keine 100-prozentige Sicherheit bietet.5
Tumore, die eher klein und daher nicht ertastbar sind, lassen sich mit einem Mammographie-Screening gut diagnostizieren. Diese Form des Krebs Scan ist laut Aussagen von Fachleuten sicher in der Diagnostik langsam wachsender Karzinome, kann aber mitunter aggressive Mammakarzinome nicht von einer Zyste unterscheiden.11
Ihr Nachteil: Da die Brust bei einer Mammographie flach zusammengedrückt wird, kann die Untersuchung unangenehm oder leicht schmerzhaft sein. Außerdem geht sie mit einer geringen Strahlenbelastung einher, die bei einer von 1.000 Frauen zwischen 50 und 69, die 20 Jahre lang am Screening teilnehmen, Krebs auslösen kann.5,10
Des Weiteren kann eine Mammographie Auffälligkeiten zeigen, die sich letztlich als harmlos herausstellen, aber für die betroffene Frau zeitweise eine große Belastung darstellen.
Stuhluntersuchung und Koloskopie: Darmkrebs-Früherkennung
Wird Darmkrebs früh erkannt, ist die Prognose vergleichsweise gut. Männer und Frauen ab 50 können daher einmal jährlich einen Test auf okkultes (verstecktes) Blut im Stuhl in Anspruch nehmen. Tumore im Darm bluten häufig, weshalb Blut im Stuhl ein Warnzeichen sein kann. Ist der Test positiv, wird eine Darmspiegelung (Koloskopie) empfohlen, um die Ursache für die Blutung ausfindig zu machen. Bei der Koloskopie wird der Darm mit einem Endoskop von innen genau untersucht. Krebsvorstufen wie bestimmte Polypen können dabei direkt entfernt werden.
Ab dem 50. Lebensjahr können Männer auch dann, wenn sie beschwerdefrei sind, eine Darmspiegelung durchführen lassen. Für Frauen gilt dies ab dem 55. Lebensjahr. Ist die Koloskopie unauffällig, wird die Darmspiegelung nach zehn Jahren wiederholt.1,6
Die Möglichkeiten der Früherkennung nutzen
Regelmäßige Untersuchungen zur Früherkennung von Krebs können die Heilungschancen im Fall einer Erkrankung erhöhen. Daher kann es ratsam sein, einen Krebs Scan in Anspruch zu nehmen, auch wenn er keine 100-prozentige Sicherheit bieten. Es gilt jedoch: Wer Beschwerden hat, sollte nicht warten, bis die nächste Vorsorgeuntersuchung ansteht, sondern direkt in einer Arztpraxis vorstellig werden, um die Ursache abzuklären.
Weitere Hintergrundinfos zum Thema Krebs

Speiseröhrenkrebs: Symptome, Ursachen & aktuelle Forschungsansätze
Speiseröhrenkrebs, das sogenannte Ösophaguskarzinom, betrifft Männer häufiger als Frauen. Insbesondere in den westlichen Industriestaaten weist Speiseröhrenkrebs jedoch für beide Geschlechter die größten Zuwachsraten aller Krebsarten auf. Wo die Ursachen für diese Entwicklung liegen, welche Symptome auf ein Karzinom in der Speiseröhre hindeuten können und wie der aktuelle Forschungsstand zum Thema Speiseröhrenkrebs ist, können Sie in diesem Artikel nachlesen.

Gebärmutterhalskrebs: Infos zu Symptomen, Ursachen & modernen Therapiemöglichkeiten
Gebärmutterhalskrebs, das sogenannte Zervixkarzinom, zählt mit 8,7 Fällen pro 100.000 Personen (altersstandardisiert) zu den eher seltenen Krebserkrankungen bei Frauen. Doch was ist Gebärmutterhalskrebs eigentlich, was sind die Ursachen und wie stehen die Heilungschancen für ein Zervixkarzinom? Antworten auf diese und viele weitere Fragen rund um das Thema Gebärmutterhalskrebs finden Sie nachfolgend.

Bauchspeicheldrüsenkrebs: Symptome, Ursachen, Lebenserwartung
Bauchspeicheldrüsenkrebs tritt im Vergleich zu Krebsarten wie Lungen- oder Darmkrebs relativ selten auf, hat jedoch eine besonders ungünstige Prognose. Was macht das Pankreaskarzinom so gefährlich? Wie entsteht der Krebs? Und welche Symptome gehen damit einher?
Quellen:
Krebsvorsorge und Krebsfrüherkennung
https://www.krebsinformationsdienst.de/krebsvorsorge-und-krebsfrueherkennungHautkrebs-Screening und Hautkrebs-Früherkennung
https://www.krebsinformationsdienst.de/hautkrebs/frueherkennungGebärmutterhalskrebs-Früherkennung https://www.krebsinformationsdienst.de/gebaermutterhalskrebs/frueherkennung
Prostatakrebs: Früherkennung und PSA-Test
https://www.krebsinformationsdienst.de/prostatakrebs/frueherkennungBrustkrebs-Früherkennung: Mammographie-Screening und Abtasten
https://www.krebsinformationsdienst.de/brustkrebs/frueherkennungDarmkrebs-Früherkennung
https://www.krebsinformationsdienst.de/darmkrebs/frueherkennungHäufige Krebsarten bei Frauen
https://pharma-fakten.de/fachbeitraege-krebs/haeufige-krebsarten-bei-frauen/Krebs: Wann heilbar?
https://pharma-fakten.de/news/krebs-wann-heilbar/Hautkrebsscreening
https://www.praktischarzt.de/untersuchungen/hautkrebsscreening/Die Krebsgefahr durch Mammografie
https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Die-Krebsgefahr-durch-Mammografie-225118.htmlWie moderne Prävention das Brustkrebs-Risiko senken könnte
https://pharma-fakten.de/news/1001-wie-moderne-praevention-das-brustkrebs-risiko-senken-koennte/