Gen- und Zelltherapien haben das Potential, bahnbrechende Perspektiven für bislang nicht therapierbare Erkrankungen zu schaffen. Die Regulatorik, nach der der Nutzen von Arzneimitteln bewertet wird, muss dringend überarbeitet werden. Foto: PF

Gen- und Zelltherapien: Neue Regeln braucht das Land

Gen- und Zelltherapien haben das Potential, bahnbrechende Perspektiven für bislang nicht oder nur unzureichend therapierbare Erkrankungen zu schaffen. Die Regulatorik, nach der in Deutschland der Nutzen von Arzneimitteln bewertet wird, muss aber dringend überarbeitet werden. Auf dem Spiel steht ansonsten die Behandlung kranker Menschen mit Krebs oder seltenen Erkrankungen. Ein Job für die nächste Bundesregierung: Es geht dabei auch um ein Stück Zukunftsfähigkeit des Landes.

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Der CAR-T-Zelltherapie könnte die Zukunft gehören – wären da nicht die sonderbarsten bürokratischen Hindernisse. Foto: ©iStock.com/metamorworks

CAR-T-Zelltherapie: Zukunftsversprechen versus Bürokratiemonster

„Das potenzielle Zukunftsversprechen der CAR-T-Zelltherapie und seine bürokratischen Hürden – ein Update“ – so lautete der Titel einer Veranstaltung im Hörsaal 4 des LMU Klinikums in München-Großhadern. Dabei gab es spannende Einblicke – sowohl zur Therapie als auch zu den komplizierten Abläufen im Hintergrund.

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Gentherapien haben das Potenzial die Medizin grundlegend zu verändern. Nun ist die Sorge groß, dass sie das Gesundheitssystem sprengen könnten. Das ist eher unwahrscheinlich. Ein Kommentar von Florian Martius. Foto: ©iStock.com/NEW-LIGHT-VISUALS

Gentherapien sprengen die Grenzen der Medizin

Gentherapien haben das Potenzial die Medizin grundlegend zu verändern – und damit das Leben von Millionen von Menschen, deren Krankheiten gar nicht oder nur unzureichend behandelt werden können. Bisher sind in Deutschland 15 solcher Arzneimittel zugelassen, doch die Forschung boomt. Nun ist die Sorge groß, dass die Ausgaben für die Königsdisziplin der Arzneimittelforschung das Gesundheitssystem sprengen könnten. Das ist eher unwahrscheinlich. Ein Kommentar von Florian Martius.

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Innovative Arzneimittel: „Made in Europe“ oder „made in China“?

Der globale Wettbewerb um die klügsten Köpfe, um ausgefeilte Technologien und um die besten Innovationen ist unerbittlich: Insbesondere seit der COVID-19-Pandemie haben immer mehr Länder erkannt, wie wichtig es ist, in medizinische Spitzenforschung zu investieren. Denn neue Arzneimittel und Impfstoffe sind gut für Gesundheit, Gesellschaft und Wirtschaft. Umso dramatischer ist es, dass Europa zunehmend ins Hintertreffen gerät: Die USA oder China setzen konsequenter auf Innovation, auf Zukunft.

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Gen- und Zelltherapien revolutionieren die Medizin. Aber Deutschland leistet sich den Luxus, diesem Fortschritt erhebliche Hürden entgegenzusetzen. Foto: ©iStock.com/Sviatlana Lazarenka

Gen- und Zelltherapien: Vom Ausbremsen der „absoluten Zukunft“

Gen- und Zelltherapien revolutionieren die Medizin: 18 dieser neuartigen Arzneimittel sind in Europa bereits zugelassen, 15 davon sind Orphan Drugs – für Menschen mit seltenen Erkrankungen. Deutschland leistet sich den Luxus, diesem Fortschritt erhebliche Hürden entgegenzusetzen – zu Lasten der Patient:innen, aber auch zu Lasten des Wirtschafts- und Wissenschaftsstandortes. Das war Thema auf einem parlamentarischen Frühstück, das die LAWG Deutschland durchgeführt hat – ein Zusammenschluss von 16 forschenden Pharmaunternehmen.

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Gentherapien gegen die Blutgerinnungsstörung Hämophilie sind eine medizinische Sensation. Nun ist im Gesundheitssystem Netzwerkzusammenarbeit auf höchstem Niveau gefragt. Foto: ©iStock.com/champpixs

Gentherapien gegen Hämophilie: Vernetzung ist das A und O

Gentherapien gegen die Blutgerinnungsstörung Hämophilie sind eine medizinische Sensation. Die Hoffnungen sind groß. Damit alles bestmöglich funktioniert, braucht es unter allen Beteiligten im Gesundheitssystem Netzwerkzusammenarbeit auf höchstem Niveau. Im Mittelpunkt: die Patient:innen.

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Ohne Behandlung käme die Bluterkrankheit Hämophilie oft einem Todesurteil gleich. Gut, dass es pharmazeutische Forschung und moderne Medizin gibt. Foto: ©iStock.com/Md Saiful Islam Khan

Bluterkrankheit Hämophilie: Paradebeispiel für medizinischen Fortschritt

Ohne moderne Medizin käme die Diagnose schwere Hämophilie oft einem Todesurteil gleich: Denn die Folge dieser seltenen Erbkrankheit können unkontrollierte Blutungen sein – auch an Organen wie dem Gehirn. Gut, dass wir das Jahr 2022 schreiben: Viele Betroffene führen aufgrund innovativer Therapiemöglichkeiten ein weitgehend normales Leben. Und für Erwachsene gibt eine zugelassene Gentherapie zusätzliche Hoffnung.

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Gentherapien könnten die Behandlung von vielen seltenen Erkrankungen auf den Kopf stellen – die Forschung läuft auf Hochtouren, doch die Gesundheitssysteme sind darauf nicht eingestellt. Foto: ©iStock.com/metamorworks

Gesundheitssysteme: Bereit für innovative Gentherapien?

Rund 400 Millionen Menschen weltweit leben mit einer seltenen Erkrankung – für viele von ihnen gibt es noch keine Therapiemöglichkeiten. „80 Prozent der seltenen Erkrankungen haben einen genetischen Ursprung“, erklärte Dr. Martin Schulz von Pfizer auf einer Presseveranstaltung des forschenden Pharma-Unternehmens. Der Einsatz von Gentherapien könnte vielversprechend sein. Die US-amerikanische Zulassungsbehörde FDA rechnet ab 2025 mit der Zulassung von 10 bis 20 Zell- und Gentherapien pro Jahr – die Gesundheitssysteme sind darauf nicht eingestellt.

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Seit 2018 kommen immer mehr CAR-T-Zelltherapien in die Versorgung. Der Anfang ist gemacht – das Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft. Foto: ©iStock.com/Motortion

CAR-T-Zelltherapien gegen Krebs: Da geht noch mehr

Im Turbomodus ging es von 0 auf 6 Präparate in nicht mal 5 Jahren: Seit 2018 können die Patient:innen in Europa von immer mehr Vertretern der „CAR-T-Zelltherapie“ profitieren. Mittels gentechnischer Methoden werden die körpereigenen Abwehrzellen der Betroffenen für den Kampf gegen Krebs fitgemacht. Das Potenzial ist enorm – und lange nicht ausgeschöpft.

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Gen- und Zelltherapien haben das Potential, bahnbrechende Perspektiven für bislang nicht therapierbare Erkrankungen zu schaffen. Die Regulatorik, nach der der Nutzen von Arzneimitteln bewertet wird, muss dringend überarbeitet werden. Foto: PF

Gen- und Zelltherapien: Neue Regeln braucht das Land

Gen- und Zelltherapien haben das Potential, bahnbrechende Perspektiven für bislang nicht oder nur unzureichend therapierbare Erkrankungen zu schaffen. Die Regulatorik, nach der in Deutschland der Nutzen von Arzneimitteln bewertet wird, muss aber dringend überarbeitet werden. Auf dem Spiel steht ansonsten die Behandlung kranker Menschen mit Krebs oder seltenen Erkrankungen. Ein Job für die nächste Bundesregierung: Es geht dabei auch um ein Stück Zukunftsfähigkeit des Landes.

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Der CAR-T-Zelltherapie könnte die Zukunft gehören – wären da nicht die sonderbarsten bürokratischen Hindernisse. Foto: ©iStock.com/metamorworks

CAR-T-Zelltherapie: Zukunftsversprechen versus Bürokratiemonster

„Das potenzielle Zukunftsversprechen der CAR-T-Zelltherapie und seine bürokratischen Hürden – ein Update“ – so lautete der Titel einer Veranstaltung im Hörsaal 4 des LMU Klinikums in München-Großhadern. Dabei gab es spannende Einblicke – sowohl zur Therapie als auch zu den komplizierten Abläufen im Hintergrund.

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Gentherapien haben das Potenzial die Medizin grundlegend zu verändern. Nun ist die Sorge groß, dass sie das Gesundheitssystem sprengen könnten. Das ist eher unwahrscheinlich. Ein Kommentar von Florian Martius. Foto: ©iStock.com/NEW-LIGHT-VISUALS

Gentherapien sprengen die Grenzen der Medizin

Gentherapien haben das Potenzial die Medizin grundlegend zu verändern – und damit das Leben von Millionen von Menschen, deren Krankheiten gar nicht oder nur unzureichend behandelt werden können. Bisher sind in Deutschland 15 solcher Arzneimittel zugelassen, doch die Forschung boomt. Nun ist die Sorge groß, dass die Ausgaben für die Königsdisziplin der Arzneimittelforschung das Gesundheitssystem sprengen könnten. Das ist eher unwahrscheinlich. Ein Kommentar von Florian Martius.

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Innovative Arzneimittel: „Made in Europe“ oder „made in China“?

Der globale Wettbewerb um die klügsten Köpfe, um ausgefeilte Technologien und um die besten Innovationen ist unerbittlich: Insbesondere seit der COVID-19-Pandemie haben immer mehr Länder erkannt, wie wichtig es ist, in medizinische Spitzenforschung zu investieren. Denn neue Arzneimittel und Impfstoffe sind gut für Gesundheit, Gesellschaft und Wirtschaft. Umso dramatischer ist es, dass Europa zunehmend ins Hintertreffen gerät: Die USA oder China setzen konsequenter auf Innovation, auf Zukunft.

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Gen- und Zelltherapien revolutionieren die Medizin. Aber Deutschland leistet sich den Luxus, diesem Fortschritt erhebliche Hürden entgegenzusetzen. Foto: ©iStock.com/Sviatlana Lazarenka

Gen- und Zelltherapien: Vom Ausbremsen der „absoluten Zukunft“

Gen- und Zelltherapien revolutionieren die Medizin: 18 dieser neuartigen Arzneimittel sind in Europa bereits zugelassen, 15 davon sind Orphan Drugs – für Menschen mit seltenen Erkrankungen. Deutschland leistet sich den Luxus, diesem Fortschritt erhebliche Hürden entgegenzusetzen – zu Lasten der Patient:innen, aber auch zu Lasten des Wirtschafts- und Wissenschaftsstandortes. Das war Thema auf einem parlamentarischen Frühstück, das die LAWG Deutschland durchgeführt hat – ein Zusammenschluss von 16 forschenden Pharmaunternehmen.

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Gentherapien gegen die Blutgerinnungsstörung Hämophilie sind eine medizinische Sensation. Nun ist im Gesundheitssystem Netzwerkzusammenarbeit auf höchstem Niveau gefragt. Foto: ©iStock.com/champpixs

Gentherapien gegen Hämophilie: Vernetzung ist das A und O

Gentherapien gegen die Blutgerinnungsstörung Hämophilie sind eine medizinische Sensation. Die Hoffnungen sind groß. Damit alles bestmöglich funktioniert, braucht es unter allen Beteiligten im Gesundheitssystem Netzwerkzusammenarbeit auf höchstem Niveau. Im Mittelpunkt: die Patient:innen.

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Ohne Behandlung käme die Bluterkrankheit Hämophilie oft einem Todesurteil gleich. Gut, dass es pharmazeutische Forschung und moderne Medizin gibt. Foto: ©iStock.com/Md Saiful Islam Khan

Bluterkrankheit Hämophilie: Paradebeispiel für medizinischen Fortschritt

Ohne moderne Medizin käme die Diagnose schwere Hämophilie oft einem Todesurteil gleich: Denn die Folge dieser seltenen Erbkrankheit können unkontrollierte Blutungen sein – auch an Organen wie dem Gehirn. Gut, dass wir das Jahr 2022 schreiben: Viele Betroffene führen aufgrund innovativer Therapiemöglichkeiten ein weitgehend normales Leben. Und für Erwachsene gibt eine zugelassene Gentherapie zusätzliche Hoffnung.

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Gentherapien könnten die Behandlung von vielen seltenen Erkrankungen auf den Kopf stellen – die Forschung läuft auf Hochtouren, doch die Gesundheitssysteme sind darauf nicht eingestellt. Foto: ©iStock.com/metamorworks

Gesundheitssysteme: Bereit für innovative Gentherapien?

Rund 400 Millionen Menschen weltweit leben mit einer seltenen Erkrankung – für viele von ihnen gibt es noch keine Therapiemöglichkeiten. „80 Prozent der seltenen Erkrankungen haben einen genetischen Ursprung“, erklärte Dr. Martin Schulz von Pfizer auf einer Presseveranstaltung des forschenden Pharma-Unternehmens. Der Einsatz von Gentherapien könnte vielversprechend sein. Die US-amerikanische Zulassungsbehörde FDA rechnet ab 2025 mit der Zulassung von 10 bis 20 Zell- und Gentherapien pro Jahr – die Gesundheitssysteme sind darauf nicht eingestellt.

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Seit 2018 kommen immer mehr CAR-T-Zelltherapien in die Versorgung. Der Anfang ist gemacht – das Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft. Foto: ©iStock.com/Motortion

CAR-T-Zelltherapien gegen Krebs: Da geht noch mehr

Im Turbomodus ging es von 0 auf 6 Präparate in nicht mal 5 Jahren: Seit 2018 können die Patient:innen in Europa von immer mehr Vertretern der „CAR-T-Zelltherapie“ profitieren. Mittels gentechnischer Methoden werden die körpereigenen Abwehrzellen der Betroffenen für den Kampf gegen Krebs fitgemacht. Das Potenzial ist enorm – und lange nicht ausgeschöpft.

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