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Statistik: Lungenkrebs in Deutschland und weltweit
Im Jahr 2022 erkrankten in Deutschland fast 23.700 Frauen und fast 33.000 Männer an Lungenkrebs, rund 18.300 Frauen und 26.600 Männer verstarben an der Erkrankung.2 Auch weltweit sind die Erkrankungsraten hoch: Laut WHO erhalten jedes Jahr rund 900.000 Frauen und über 1,5 Millionen Männer die Diagnose Lungenkarzinom.3
Während die Zahl der Neuerkrankungen und Sterbefälle bei Männern seit der Jahrtausendwende stetig abnimmt, verläuft sie bei Frauen entgegengesetzt. Hier steigen die Zahlen zwar langsam, aber kontinuierlich. Hintergrund sind vermutlich länger zurückliegende Veränderung der Rauchgewohnheiten beider Geschlechter.2
So oder so gilt Lungenkrebs als der am häufigsten diagnostizierte Krebs weltweit und zählt damit zu den schlimmsten Krebsarten.
Wie und wo entsteht Lungenkrebs?
Lungenkrebs entsteht – wie jede andere Krebsart auch – aus einer Zelle, in der sich das Erbgut (die DNA) durch Mutationen verändert hat. Ist der Körper nicht in der Lage, die Schäden zu beheben, teilt die mutierte Zelle sich unkontrolliert weiter und es bildet sich ein Tumor. Im weiteren Verlauf gelangen die entarteten Zellen über die Blutbahn und das Lymphsystem in andere Bereiche des Körpers und bilden Tochtergeschwülste, sogenannte Metastasen. Im Fall von Lungenkrebs entstehen diese am häufigsten in der Leber, den Knochen, den Nebennieren sowie im Gehirn.4
Ursachen und Risikofaktoren für Lungenkarzinome
Schädigende Substanzen, die in die Lunge gelangen, erhöhen das Risiko für die Entstehung eines Lungenkarzinoms. Rauchen ist daher mit Abstand der größte Risikofaktor – denn Zigarettenrauch enthält eine Vielzahl von krebserregenden Substanzen, darunter polyaromatische und heterozyklische Kohlenwasserstoffe. Laut RKI ist Lungenkrebs bei neun von zehn Männern sowie bei mindestens 6 von 10 Frauen durchs Rauchen bedingt: Der Tabakkonsum führt zu Störungen im Erbgut, zugleich funktionieren die körpereigenen Reparatursysteme bei Raucher:innen nicht mehr reibungslos.5
Wer bereits in jungen Jahren mit dem Rauchen anfängt und lebenslang raucht, hat ein 24-fach erhöhtes Lungenkrebsrisiko. Auch Passivrauchen ist gefährlich: Der sogenannte Nebenstromrauch ist besonders reich an krebserregenden Substanzen.5
Weitere Risikofaktoren für Lungenkrebs hier im Überblick:
- Schadstoffe in der Luft (Feinstaub, Dieselabgase, Asbest etc.)
- Infektionen (Tuberkulose, humanes Papillomavirus (HPV), Epstein-Barr-Virus)
- COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung)
- ungesunder Lebensstil (Alkohol, Übergewicht, Bewegungsmangel etc.)
Darüber hinaus scheinen erbliche Faktoren eine Rolle zu spielen: Studien deuten darauf hin, dass eine Veranlagung zu Lungenkrebs vererbt werden kann. Daher sind Kinder von lungenkrebskranken Eltern besonders gefährdet – vor allem, wenn die Eltern bereits in jungen Jahren ein Bronchialkarzinom entwickelt haben.6
Lungenkrebs Symptome: Was sind mögliche Anzeichen?
Das Fatale an Lungenkrebs ist, dass er im Anfangsstadium keine oder nur sehr unspezifische Symptome verursacht. Betroffene leiden häufig unter Husten, der jedoch auch durch einen Infekt bedingt sein könnte. Halten die folgenden Beschwerden länger an, sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen:
- hartnäckiger Husten, ggf. mit Auswurf
- chronischer Raucherhusten, der sich verändert/verschlimmert
- Kurzatmigkeit
- Schmerzen in der Brust
- Lungenkrebs-Anzeichen an den Händen: Verdickungen an den Fingerenden
Symptome für Lungenkrebs bei Frauen unterscheiden sich dabei für gewöhnlich nicht von denen bei Männern. Allerdings sind Männer insgesamt noch häufiger von einem Lungenkarzinom betroffen – auch wenn die Prognosen zeigen, dass sich dies in Zukunft wohl ändern wird.
Aktuelle News zum Thema Krebs
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Das forschende Pharmaunternehmen AstraZeneca will „die Krebstherapie revolutionieren“. Die Chancen dafür, so Dr. Niko Andre, stehen sehr gut, weil sich die Krebsforschung in einem regelrechten Innovationsschub befindet. Der Leiter der Onkologie des Unternehmens, selbst Krebsmediziner, spricht im Pharma Fakten-Interview über Erreichtes und darüber, was wir in den kommenden Jahren in der Bekämpfung der Todesursache Nummer 2 erreichen können.
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Diagnoseverfahren bei Lungenkrebs
Eine Anamnese (Klärung der Symptome, Vorerkrankungen, familiäre Vorbelastungen) steht am Anfang einer jeden Diagnostik. Darauf folgt eine körperliche Untersuchung, unter anderem das Abhören der Lunge mit einem Stethoskop. Bei Auffälligkeiten können anschließend folgende Diagnoseverfahren infrage kommen:
- Überprüfung der Blutwerte
- Röntgenuntersuchung des Thorax
- Computertomografie (CT) zur Darstellung der Atemwege
- Magnetresonanztomografie (MRT) zur Abgrenzung des Tumors gegenüber anderen Organen
Auch die Lungenspiegelung (Bronchoskopie), bei der ein dünner Schlauch über die Luftröhre in die Lunge eingeführt wird, spielt bei der Diagnostik von Lungenkrebs eine zentrale Rolle. Sie wird unter Narkose oder unter Sedierung durchgeführt und erlaubt nicht nur die genaue Begutachtung des Lungengewebes, sondern ermöglicht auch die Entnahme von Gewebeproben (Biopsie).4
Steht fest, dass es sich um ein Lungenkarzinom handelt, muss dieses enger klassifiziert werden, denn es gibt verschiedene Lungenkrebs Arten und Stadien. In 90 Prozent der Fälle liegt ein nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom vor, das relativ langsam wächst und sich häufig noch operativ entfernen lässt. Ein kleinzelliges Bronchialkarzinom ist seltener, es wächst jedoch auch schneller und bildet früh Metastasen.4
Lungenkrebs Stadien
Die Stadieneinteilung basiert auch bei Lungenkrebs auf der TNM-Klassifikation, die folgende Faktoren berücksichtigt:
- T: Größe und Ausdehnung des Tumors
- N: Beteiligung der Lymphknoten
- M: Vorhandensein von Metastasen
Stadium I und II bezeichnet Lungenkrebs im Frühstadium. Hier sind die Heilungschancen noch am besten. Eine Operation ist oft die primäre Behandlungsoption, wobei im Stadium II zusätzlich eine Chemotherapie empfohlen sein kann.
Im Stadium III hat sich der Tumor bereits in lungenangrenzendes Gewebe ausgebreitet oder Lymphknoten befallen.
Stadium IV ist Lungenkrebs im Endstadium und gilt in der Regel als nicht mehr heilbar. In diesem Stadium haben sich Metastasen außerhalb des Brustkorbs in anderen Organen gebildet.11 Ist der Krebs so weit fortgeschritten, kommen häufig systemische Therapien zum Einsatz. Diese können den ganzen Körper erreichen und gegebenenfalls auch verstreute Krebszellen bekämpfen.
Ist Lungenkrebs heilbar? Gängige Therapieformen im Überblick
Die Lungenkrebstherapie richtet sich nach Art des Tumors sowie nach dem Krankheitsstadium. Sofern möglich, wird der Tumor operativ entfernt. Im Anschluss daran folgt entweder eine Chemotherapie oder eine Strahlentherapie. Bei der Chemotherapie erhält der:die Patient:in Medikamente, sogenannte Zytostatika („Zellstopper“). Diese wirken im gesamten Körper und hindern Krebszellen am weiteren Wachstum. Die Chemotherapie ist beim kleinzelligen Bronchialkarzinom die wichtigste Therapieform, kann jedoch auch beim nicht-kleinzelligen Lungenkrebs zum Einsatz kommen.
Alternativ kommt eine Bestrahlung in Betracht, welche die Krebszellen schädigt und bestenfalls abtötet. Die Bestrahlung kann dabei von außen über die Haut oder – mittels spezieller Instrumente und Verfahren – von innen erfolgen.
Die Immuntherapie nimmt bei der Behandlung von Krebs einen immer größeren Stellenwert ein, so auch bei der von Lungenkrebs. Ziel ist es, das Immunsystem zu befähigen, Krebszellen zu identifizieren und unschädlich zu machen. Damit die Immuntherapie ihre volle Wirkung entfalten kann, müssen jedoch spezifische Angriffspunkte vorhanden sein – und dies ist nicht bei allen Patient:innen der Fall.7
Neueste Forschungsergebnisse
Neuartige Krebstherapien bieten Anlass zur Hoffnung. In Bezug auf die Therapie von Lungenkrebs konnten Wissenschaftler:innen in den vergangenen Jahren einige vielversprechende Entdeckungen machen. So weiß man heutzutage immer besser über spezifische genetische Veränderungen (Mutationen) Bescheid, die in der Krebsentstehung eine Rolle spielen. Die Forschung setzt daher u.a. weiter auf den Ansatz der zielgerichteten Therapien, die sich gezielt gegen bestimmte biologische Merkmale des Tumors richten.
Auch mRNA-Impfstoffkandidaten sind in der (klinischen) Erprobung. Ein solcher Impfstoff könnte, so die Hoffnung, das Immunsystem derartig aktivieren, dass nicht-kleinzellige Krebszellen gezielt bekämpft werden können.9
Die Krebstherapie wird in den nächsten Jahren weitere Fortschritte machen. Daher besteht auch Grund zur Hoffnung, dass sich die Überlebensrate bei Lungenkrebs signifikant verbessern wird.
Weitere Hintergrundinfos zum Thema Krebs
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Krebs Scan
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Quellen:
https://gco.iarc.who.int/media/globocan/factsheets/cancers/39-all-cancers-fact-sheet.pdf
https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Krebsarten/Lungenkrebs/lungenkrebs_node.html
https://www.iarc.who.int/wp-content/uploads/2024/11/Lung_cancer_2024-infographic-zoom.jpg
https://www.usz.ch/krankheit/lungenkrebs/
https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/definition/ursachen-und-risikofaktoren.html
https://www.krebsinformationsdienst.de/lungenkrebs/risikofaktoren
https://www.lungeninformationsdienst.de/krankheiten/lungenkrebs/therapie
https://www.fr.de/wissen/krebs-medizin-forschung-neues-medikament-fortgeschrittenen-lungenkrebszielgerichtet-bekaempfen-91081362.html
https://www.forschung-und-wissen.de/nachrichten/medizin/mrna-impfstoff-gegen-lungenkrebs-startet-klinische-erprobung-13379338
https://www.hildegardis-krankenhaus.de/zentren/lungenkrebszentrum-lindenthal-suedstadt/behandlung-von-lungenkrebs